BERLIN (dpa) — Mehr als 83.000 Corona-Tote zählt das RKI seit Ausbruch der Pande­mie. Keine andere Infek­ti­ons­krank­heit hat hierzu­lan­de in den vergan­ge­nen Jahrzehn­ten so viele Opfer gefordert.

Mehr als ein Jahr nach dem Beginn der Pande­mie in Deutsch­land ist rein rechne­risch bald jeder tausends­te Bundes­bür­ger im Zusam­men­hang mit einer Covid-19-Infek­ti­on gestorben.

Wie das Robert Koch-Insti­tut (RKI) melde­te, starben bisher 83.082 Menschen an oder unter Betei­li­gung einer nachge­wie­se­nen Infek­ti­on mit Sars-CoV‑2. Bei rund 83,2 Millio­nen Einwoh­nern ist das rechne­risch etwa einer von 1000 Bundesbürgern.

Im Zusam­men­hang mit der Prüfung und schließ­lich erneu­ten Freiga­be des Corona-Impfstoffs des US-Herstel­lers Johnson & Johnson durch die Europäi­sche Arznei­mit­tel­be­hör­de (EMA) hatte auch Clemens Wendt­ner kürzlich davor gewarnt, die Gefah­ren einer Infek­ti­on zu unter­schät­zen. Manche Menschen würden verges­sen, wie tödlich Covid-19 ist, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing.

Auch er verwies darauf, dass während der Epide­mie bislang etwa einer von 1000 Menschen in Deutsch­land im Zusam­men­hang mit Corona gestor­ben sei. «Wir sehen, dass die meisten direkt an Covid-19 gestor­ben sind», beton­te er mit Blick auf Erfah­run­gen in seiner Klinik.

In den vergan­ge­nen Jahrzehn­ten hat in Deutsch­land keine andere Infek­ti­ons­krank­heit binnen eines Jahres so viele Tote gefor­dert. Die außer­ge­wöhn­lich starke Grippe­wel­le 2017/18 koste­te nach Schät­zun­gen rund 25.100 Menschen in Deutsch­land das Leben. Das war nach einer RKI-Analy­se die höchs­te Zahl an Grippe­to­ten in den vergan­ge­nen 30 Jahren.

Im Unter­schied zu Covid-19 können Grippe­zah­len jedoch nur durch Übersterb­lich­keit geschätzt werden. Denn Patien­ten sterben meist an den Folgen einer Influ­en­za wie zum Beispiel schwe­ren Lungen­ent­zün­dun­gen. Grippe­vi­ren selbst sind dann im Körper oft nicht mehr nachweisbar.