ISNY – Eine ganze Woche im Zeichen der Baden-Württem­ber­gi­schen Litera­tur­ta­ge: Vom 2. bis 6. Novem­ber drehte sich an der Isnyer Grund­schu­le am Rain alles um das Motto „Rund ums Buch“. Im Rahmen der Projekt­ta­ge lausch­ten die Schüler*innen Lesun­gen, lernten Autor*innen kennen und ließen zahlrei­che Geschich­ten auf unter­schied­lichs­te Art und Weise leben­dig werden.

Litera­tur in unzäh­li­gen Facet­ten – das boten in den vergan­ge­nen Wochen nicht nur die Landes­li­te­ra­tur­ta­ge in Isny, Leutkirch und Wangen, sondern auch die eigens dafür angesetz­te Projekt­wo­che der Grund­schu­le am Rain, die trotz der verschärf­ten Maßnah­men zur Eindäm­mung der Corona-Pande­mie durch­ge­führt werden konnte. Abgesagt werden musste aller­dings der ursprüng­lich geplan­te Tag der Offenen Tür. Ob lesen, erzäh­len, schrei­ben, illus­trie­ren, basteln oder spielen – jede Klasse beschäf­tig­te sich inten­siv mit einem Buch oder einer Erzäh­lung. Mithil­fe vielfäl­ti­ger Angebo­te und Heran­ge­hens­wei­sen gelang es so, Verbin­dun­gen zwischen den fikti­ven Geschich­ten und der Lebens­welt der Schüler*innen zu schaffen.

Von Elmar und Frederick

In Klasse 2b drehte sich beispiels­wei­se alles um „Elmar, den bunten Elefan­ten“ von David McKee: Die Kinder stell­ten verschie­de­ne Arbeits­blät­ter zu einem eigenen Elmar-Buch zusam­men. Aus Toilet­ten­pa­pier­rol­len entstand ein Stifte-Butler in Elefan­ten­form, eine Stoff­ta­sche wurde mit dem bunten Elmar bedruckt. Klasse 2d lernte Frede­rick und seine Mäuse­fa­mi­lie kennen. Die Schüler*innen erweck­ten das bekann­te Kinder­buch von Leo Lionni mittels Kamishi­bai (bildge­stütz­tes Erzähl­thea­ter) zum Leben, gestal­te­ten in Gruppen­ar­beit Plaka­te und stempel­ten sich den kleinen Mäuse­freund als Erinne­rung ebenfalls auf eine Baumwolltasche.

Bereits seit Jahren beglei­tet die Schul­so­zi­al­ar­beit die ersten Klassen mit einem Erzähl­thea­ter in drei Teilen. Im Mittel­punkt steht eine ganz beson­de­re Figur: Prinz Edmont, der sich in einem Schloss, in dem alle – sogar der König und die Königin — abgeschafft sind, auf die Suche nach Essen begibt. Begeis­tert tauch­ten die Kinder in die Geschich­te ein, erfuh­ren dabei viel über den Umgang mit eigenen Gefüh­len und denen anderer Menschen sowie das Lösen von Proble­men. Auch die Schüler*innen der dritten Klasse beschäf­tig­ten sich mit Prinz Edmont und gestal­te­ten ihr eigenes Buch mit zahlrei­chen Bildern: „Prinz Edmont hat’s geschafft!“.

Theater, Lesun­gen und Autorenbegegnung

Ein Lesethea­ter nach dem Taschen­buch „Die kleinen Wilden“ von Jackie Niebisch stand für Klasse 4d auf dem Programm: Bis zur Auffüh­rung – leider ohne Publi­kum, dafür aber vor der Kamera – am Ende der Projekt­wo­che übten die Kinder eifrig ihre Rollen, studier­ten passen­de Geräu­sche ein und gestal­te­ten Masken, Kostü­men sowie die erfor­der­li­chen Requi­si­ten. Klasse 4b begab sich auf die Spuren der Gebrü­der Grimm: Als Märchen­ex­per­tin und ‑erzäh­le­rin war Elfrie­de Jaschik zu Gast. Beim selbst­ge­bas­tel­ten Märchen- und Schat­ten­thea­ter ließen die Kinder die Figuren leben­dig werden, ein Erzähl­thea­ter (Kamishi­bai) entführ­te die Mädchen und Jungen in die Wunder­welt aus 1001 Nacht.

Über den Besuch der Isnyer Autorin und Künst­le­rin Ute Hertfel­der durfte sich die Klasse 3a freuen. Im Gepäck hatte sie nicht nur elf Origi­nal­bil­der aus ihrem Bilder­buch „Der Kater mit den langen Beinen“, sondern auch ein Buch mit persön­li­cher Widmung für jedes Kind. Nach der Lesung setzten sich die Dritt­kläss­ler fanta­sie­voll mit der Geschich­te vom gehän­sel­ten Kater Mikado ausein­an­der, malten eigene Bilder mit Zucker­krei­de und arbei­te­ten in der Schreib­werk­statt an Paral­lel­ge­schich­ten von vier anderen Bauern­hof­tie­ren, die ebenfalls ausge­lacht werden. Zum Abschluss der Projekt­wo­che entstan­den aus vielen einzel­nen Fotos vier kleine Filme zu den Geschichten.

Am 9. Novem­ber fand im Anschluss an die schul­in­ter­nen Projekt­ta­ge für die Klassen 3b und 4a noch eine Lesung zu Herbur­gers „Birne Büchern“ statt. Zu Gast waren Brigit­te Blasch­ko und die Leite­rin der Isnyer Museen, Ute Seibold, die die Geschich­te „Birne im Museum“ aus dem Buch „Birne brennt durch“ des Isnyer Autors vorlas. Bereits im Rahmen der Projekt­wo­che hatten die Kinder einige Erzäh­lun­gen rund um die fliegen­de und sprechen­de Glühbir­ne kennen­ge­lernt und überreich­ten nun stolz ihre selbst erfun­de­nen Birne-Geschich­ten als Comic-Version.

Zusätz­li­che Infos zur Projekt­wo­che an der Grund­schu­le am Rain bietet der schul­ei­ge­ne Blog unter www.gs-amrain-isny.de/blog. Weite­re Rück- und Einbli­cke zu den Baden-Württem­ber­gi­schen Litera­tur­ta­gen gibt es auch unter www.bwlt2020.de.