STUTTGART (dpa) — Vom Nordos­ten Spani­ens über Lyon und die Côte d’Azur bis nach Baden-Württem­berg war der Himmel am Samstag in trübes gelbes Licht getaucht. Denn der Sand aus der Sahara hatte sich laut Wetter­ex­per­ten wieder mal auf den Weg gemacht. In Deutsch­land war laut einem DWD-Sprecher nur Baden-Württem­berg betroffen.

«Menschen von überall her riefen an. Manche wollten wissen, ob das der Weltun­ter­gang ist», sagte ein Sprecher. Staub und Sand aus der Sahara könne gelegent­lich bei entspre­chen­der Wetter­la­ge — bis nach Deutsch­land vordrin­gen. Dabei wird feiner Sand aus der Sahara-Wüste vom heißen Wind über das Meer weiter­ge­tra­gen. Durch den feinen Sand, der überall in der Luft liegt, ist die Sicht­wei­te stark begrenzt.

Über der Stadt Lyon hing ein beson­ders trübes Licht, in manchen Regio­nen war der Schnee gelb einge­färbt. Mancher­orts war der Himmel eher rosa. Ein Wind aus dem Süden habe Sand aus der Sahara nach Frank­reich getra­gen, klärte die Präfek­tur der der Region Auver­gne Rhône Alpes über das Wetter­phä­no­men auf.

Der Sahara­staub ließ auch Millio­nen von Spani­ern im Osten und Nordos­ten des Landes staunen. Schon am frühen Morgen bedeck­te eine dünne gelbröt­li­che Schicht Gehwe­ge und Straßen, Autos und Balko­ne. Betrof­fen waren unter anderem die Regio­nen Valen­cia, Balea­ren mit der Urlaubs­in­sel Mallor­ca, Katalo­ni­en und Arago­ni­en. In den Mittel­meer-Städten Alican­te und Valen­cia gingen nach Medien­be­rich­ten Tausen­de von Menschen auf die Straße, um Fotos zu machen oder ein bisschen Wüsten­staub aufzu­sam­meln und nach Hause zu tragen.

«Blutre­gen» wird das Wetter­phä­no­men genannt, weil es norma­ler­wei­se von Nieder­schlä­gen beglei­tet wird. Diesmal war es aber (selte­ner) trocke­ner Staub. Und sehr viel davon. So viel Sahara­staub sei das letzte Mal in Spani­en 2018 vom Himmel gefal­len, sagte Wetter­ex­per­te Jorge Olcina der Zeitung «Infor­mación».