FRANKFURT/MAIN/PARIS (dpa) — Wegen Salmo­nel­len-Infek­tio­nen in verschie­de­nen europäi­schen Ländern hat Ferre­ro mehre­re Kinder-Schoko­pro­duk­te zurück­ge­ru­fen. Ausgangs­punkt der Proble­me ist eine Fabrik in Belgi­en. Dort schau­en die Behör­den nun genau­er hin.

Knapp zwei Wochen vor Ostern ruft Ferre­ro in Deutsch­land einige Chargen verschie­de­ner Kinder-Produk­te zurück. Hinter­grund ist eine mögli­che Verbin­dung zu einem Salmonellen-Ausbruch.

Etwa 63 Menschen in Großbri­tan­ni­en, vor allem kleine Kinder, waren an einer Salmo­nel­len-Infek­ti­on erkrankt, wie die Nachrich­ten­agen­tur PA zuvor melde­te. Auch in Deutsch­land, Frank­reich, Schwe­den und anderen europäi­schen Ländern soll es demnach einige Infek­tio­nen gegeben haben. In Frank­reich gab es den Gesund­heits­be­hör­den in Paris zufol­ge ebenfalls einen Rückruf.

Wie Ferre­ro am Diens­tag mitteil­te, hat man sich freiwil­lig als Vorsichts­maß­nah­me zu dem Rückruf in Deutsch­land entschlos­sen. Das Unter­neh­men arbei­te eng mit der zustän­di­gen Lebens­mit­tel­be­hör­de in Deutsch­land zusam­men, um einen mögli­chen Zusam­men­hang mit einer Reihe von gemel­de­ten Salmo­nel­len­fäl­len aufzu­de­cken. «Obwohl keines unserer auf den Markt gebrach­ten Kinder-Produk­te positiv auf Salmo­nel­len getes­tet wurde und wir keine Verbrau­cher­be­schwer­den erhal­ten haben, nehmen wir die Angele­gen­heit sehr ernst.»

Welche Produk­te sind betroffen?

Von dem Rückruf in Deutsch­land sind Chargen von Kinder-Überra­schungs­ei­ern (Dreier­pack) mit einem Mindest­halt­bar­keits­da­tum zwischen April und Juni 2022 betrof­fen, ebenso Kinder-Schoko-Bons und Kinder-Schoko-Bons White mit einem Mindest­halt­bar­keits­da­tum zwischen Mai und Septem­ber 2022.

Zurück­ge­ru­fen werden den Angaben zufol­ge außer­dem die Produk­te Kinder-Überra­schung Maxi (100 Gramm), Kinder-Mini-Eggs (100 Gramm) sowie Kinder-Mix-Packun­gen, die einen der oben genann­ten Artikel enthal­ten, mit einem Mindest­halt­bar­keits­da­tum zwischen August und Septem­ber 2022. Alle Artikel wurden laut Ferre­ro in dersel­ben Fabrik hergestellt.

Wie die franzö­si­schen Gesund­heits­be­hör­den am Diens­tag in Paris mitteil­ten, gab es in dem Land 21 Infek­ti­ons­fäl­le. Es hande­le sich genetisch um diesel­ben Salmo­nel­len, die für einen Ausbruch von Erkran­kun­gen in Großbri­tan­ni­en und Irland verant­wort­lich gewesen seien. Herge­stellt werden die betrof­fe­nen Kinder-Schoko-Produk­te alle demnach in einer Fabrik im belgi­schen Arlon. Nach franzö­si­schen Angaben laufen diesbe­züg­lich Unter­su­chun­gen der belgi­schen Lebensmittelbehörden.

In Belgi­en selbst gab es nach Angaben der dorti­gen Behör­den bislang keine Infek­ti­ons­fäl­le. Einige Verdachts­fäl­le würden aber noch unter­sucht. Zudem würden die Behör­den zusätz­li­che und zielge­rich­te­te Kontrol­len des Unter­neh­mens Ferre­ro in Belgi­en vornehmen.