BÖBLINGEN (dpa/lsw) — Der nach mutmaß­li­chen Tierschutz­ver­stö­ßen geschlos­se­ne Schlacht­hof in Gärtrin­gen (Kreis Böblin­gen) wird länge­re Zeit außer Betrieb sein.

Was einen mögli­chen Zeitplan betref­fe, sei es Ziel der Betrei­ber, auch die bauli­chen Mängel vor einer erneu­ten Inbetrieb­nah­me zu besei­ti­gen und regio­na­le Vermark­tung und das Tierwohl zu stärken, teilte das Landrats­amt am Freitag mit. Damit dürften Schlach­tun­gen nicht vor Mitte 2021 realis­tisch sein.

Der Verein «Soko Tierschutz» hatte Ende August Bildma­te­ri­al aus dem Schlacht­hof veröf­fent­licht. Er wirft Mitar­bei­tern unter anderem vor, Schwei­ne geschla­gen und getre­ten sowie Elektro­scho­cker einge­setzt und die Tiere unpro­fes­sio­nell betäubt zu haben. Die Staats­an­walt­schaft ermit­telt in dem Fall bereits. Vor diesem Hinter­grund machte die Aufsichts­be­hör­de den Schlacht­hof vorläu­fig dicht.Das Landrats­amt wertet das vollstän­di­ge Video­ma­te­ri­al aktuell aus. Dabei gehe es um die Rolle der Amtstier­ärz­te im Zusam­men­hang mit darin gezeig­ten Verstö­ßen gegen das Tierschutz­recht, teilte die Behör­de weiter mit. Bis in zwei Wochen sollen die Ergeb­nis­se vorge­stellt werden.