HATTENHOFEN (dpa/lsw) — Mitten in der Nacht fallen die Schüs­se, sie treffen einen FDP-Politi­ker in seiner Wohnung. Die Polizei ist fast sicher: Die Schüs­se wurden durch das Fenster abgege­ben. Aber es sind viele Fragen ungeklärt. Gibt es einen Zusam­men­hang zu anderen Taten?

In Hatten­ho­fen (Kreis Göppin­gen) ist ein FDP-Kommu­nal­po­li­ti­ker durch mehre­re Schüs­se verletzt worden. Die Schüs­se seien am frühen Sonntag­mor­gen von außen durch ein Fenster abgege­ben worden, teilten Polizei und Staats­an­walt­schaft am Montag mit. Der 65 Jahre alte Kreis­rat sei schwer verletzt und bereits operiert worden, er schwe­be aber nicht in Lebensgefahr.

Völlig unklar sind die Hinter­grün­de der Tat, auch von dem oder den unbekann­ten Schüt­zen fehlt jede Spur. Die Polizei bilde­te eine Sonder­kom­mis­si­on. Sie prüft auch einen mögli­chen Zusam­men­hang zu weite­ren Schüs­sen, die in den vergan­ge­nen Wochen an anderen Orten abgege­ben worden waren.

Göppin­gens Landrat Edgar Wolff zeigte sich in einem Schrei­ben an die Mitglie­der des Kreis­rats «zutiefst betrof­fen und schockiert über diese Gewalt­tat». FDP-Frakti­ons­chef Hans-Ulrich Rülke sagte in einer ersten Stellung­nah­me zu den Schüs­sen in der rund 3000 Einwoh­ner großen Gemein­de im Albvor­land: «Ich bin entsetzt über die schreck­li­chen Nachrich­ten.» Seine Gedan­ken seien jetzt bei dem Kommu­nal­po­li­ti­ker und seiner Familie.

Eine Sonder­kom­mis­si­on ermit­telt derzeit auch nach den Schüs­sen auf einen Mann in Stutt­gart. Er war am späte­ren Freitag­abend vor einem Restau­rant im Stadt­be­zirk Zuffen­hau­sen von Unbekann­ten angeschos­sen und schwer verletzt worden. Die Schüs­se erinnern an ähnli­che Vorfäl­le unter anderem in Plochin­gen (Kreis Esslin­gen) und Eislin­gen (Kreis Göppin­gen). Auch dort waren einzel­ne Menschen von Unbekann­ten angeschos­sen und schwer verletzt worden.