ESSEN (dpa) — Mindestens vier Schüsse wurden auf eine Tür zum Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in Essen abgefeuert. Die Suche nach dem Täter dauert an. Die Polizei verstärkt derweil ihre Präsenz an dem Gebäudekomplex.
Nach den Schüssen auf das frühere Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in Essen fahndet die Polizei weiterhin nach dem Täter. «Die Suche dauert an», sagte ein Sprecher der Polizei-Leitstelle Essen am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Die Polizei verstärkte ihre Präsenz an dem Gebäudekomplex in der Essener Innenstadt. War bislang meistens ein Streifenwagen an dem Gebäude postiert, waren es am Samstagmorgen mindestens zwei. Hintergrund ist ein sogenannter Sensibilisierungserlass des Innenministeriums, den das Ministerium bereits am Freitag als «sofortige Reaktion auf die Schüsse» an alle Kreispolizeibehörden gesandt hatte. Darin werden die Behörden angewiesen, ihre Personen- und Objektschutzmaßnahmen «vor dem Hintergrund des Ereignisses in Essen» noch einmal zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, wie das Ministerium auf dpa-Anfrage mitteilte.
Am Freitagmorgen waren Einschusslöcher an einer Tür zum Rabbinerhaus an der Alten Synagoge entdeckt worden. Mindestens vier Schüsse wurden abgefeuert. Verletzt wurde niemand. In dem getroffenen Gebäude ist ein Institut für deutsch-jüdische Geschichte untergebracht. Es grenzt direkt an die Alte Synagoge, die nicht mehr als Gotteshaus genutzt wird. Stattdessen befindet sich darin das «Haus jüdischer Kultur» der Stadt Essen.
Laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ist auf einem Video ein bislang unbekannter Mann als mutmaßlicher Täter zu sehen. Der Staatsschutz ermittelt. Die Polizei sucht Zeugen, die in der Nacht zum Freitag zwischen 20.00 und 1.00 Uhr Beobachtungen rund um die Alte Synagoge gemacht haben.