SAINT-LOUIS-DU-SUD (dpa) — Haiti wird immer wieder von Erdbe­ben geplagt. Unver­ges­sen ist das schreck­li­che Beben im Jahr 2010. Nun hat die Erde wieder massiv gebebt — das Ausmaß der Schäden ist noch unklar.

Ein schwe­res Erdbe­ben hat den Süden des Karibik­staats Haitis erschüt­tert. Die US-Behör­de USGS gab die Stärke mit 7,2 an. Die Behör­den gaben am Samstag eine Tsuna­mi-Warnung heraus.

Das Beben hat sich offizi­el­len Angaben nach rund 12 Kilome­ter von der Gemein­de Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilome­tern ereignet.

Die Behör­den warnten vor gefähr­li­chen Tsuna­mi-Wellen von bis zu drei Metern Höhe. Berich­ten zufol­ge sollen durch das Beben zahlrei­che Häuser zerstört worden sein. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst noch unklar.

Haiti war im Jahr 2010 von einem schwe­ren Erdbe­ben nahezu verwüs­tet worden. Im Zentrum des Erdbe­bens mit einer Stärke von 7,3 lag damals Haitis dicht besie­del­te Haupt­stadt Port-au-Prince. Durch das Beben starben rund 222.000 Menschen, mehr als 300.000 wurden verletzt. Mehr als eine Milli­on Menschen verlo­ren ihr Zuhau­se. Die Schäden durch das Beben wurden auf 8 Milli­ar­den US-Dollar (6,2 Milli­ar­den Euro) geschätzt. Der Wieder­auf­bau kam auch durch die politi­sche Insta­bi­li­tät nur schlep­pend in Gang.

Im Juli war Haitis Präsi­dent Jovenel Moïse ermor­det worden. Er wurde in seiner Residenz von einer schwer bewaff­ne­ten Komman­do­trup­pe überfal­len und erschos­sen worden.