KIEW (dpa) — Kurz nach Beginn der russi­schen Invasi­on hatte die Ukrai­ne offizi­ell die Mitglied­schaft in der EU beantragt. Nun hat Präsi­dent Selen­skyj ein Papier einge­reicht, das als Grund­la­ge für die Beitritts­ge­sprä­che gilt.

Der ukrai­ni­sche Präsi­dent Wolodym­yr Selen­skyj hat den Frage­bo­gen für einen EU-Beitritt seines Landes an die Europäi­sche Union weiter­ge­lei­tet. Dies teilte der EU-Botschaf­ter in Kiew, Matti Maasikas, mit.

Der Diplo­mat aus Estland sprach auf Twitter von einem «weite­ren Schritt der Ukrai­ne auf dem Weg in die EU». Selen­skyj hatte den Frage­bo­gen erst diesen Monat bei einem Besuch der EU-Kommis­si­ons­prä­si­den­tin Ursula von der Leyen in Kiew erhal­ten. Das Papier gilt als Grund­la­ge für Beitrittsgespräche.

Selen­skyj selbst sprach von einem «histo­ri­schen Ereig­nis». «Jeder Staat, der der EU beigetre­ten ist, hat das gleiche Verfah­ren mit dem Frage­bo­gen durch­lau­fen», sagte er in einer Video­bot­schaft. «Der einzi­ge Unter­schied ist, dass es bei ihnen Jahre gedau­ert hat. Bei uns war es nur etwas mehr als eine Woche.» Weite­re Antwor­ten werde die Ukrai­ne «in Kürze» übermit­teln. «Und wir erwar­ten, dass die europäi­sche Antwort schnell erfol­gen wird.»

Die Ukrai­ne hatte kurz nach Beginn des russi­schen Angriffs­kriegs offizi­ell die Mitglied­schaft in der EU beantragt. Derzeit prüft die Kommis­si­on den Antrag. Die Aufnah­me eines neuen Mitglieds­lands ist norma­ler­wei­se ein kompli­zier­ter Prozess. Selbst wenn die Kommis­si­on den Antrag positiv bewer­tet, könnte es allein bis zum Beginn von Verhand­lun­gen noch lange dauern. Alle 27 EU-Staaten müssen damit einver­stan­den sein.