BERLIN (dpa) — Blama­ge für den Sicher­heits­dienst: Ein Autofah­rer schmug­gelt sich in den Konvoi von Olaf Scholz und stürmt auf dem Rollfeld auf ihn zu. Das Kanzler­amt spricht von einer «überra­schend innigen Umarmung».

Ein Autofah­rer hat sich mit seinem Privat­wa­gen unbefugt dem Konvoi von Bundes­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) angeschlos­sen und ihn nach dem Ausstei­gen umarmt, ohne dass die Perso­nen­schüt­zer recht­zei­tig einge­schrit­ten sind. Das berich­tet die «Bild»-Zeitung.

Ein Regie­rungs­spre­cher sagte auf Anfra­ge: «Ich kann den Bericht im Wesent­li­chen bestä­ti­gen.» Eine Spreche­rin des Bundes­kri­mi­nal­amts (BKA) sagte der Zeitung: «Es wurde niemand verletzt. Die Person wurde ohne Wider­stand von der Bundes­po­li­zei am Flugha­fen Frank­furt festge­nom­men.» Eine Stellung­nah­me der Bundes­po­li­zei war zunächst nicht zu bekommen.

Dem Bericht zufol­ge kam es zu dem Zwischen­fall, nachdem Scholz vom Frank­fur­ter Sitz der Europäi­schen Zentral­bank zum Flugha­fen gefah­ren worden war. Der Wagen des Mannes konnte demnach zusam­men mit dem Kanzler­kon­voi — trotz nicht angemel­de­tem Kennzei­chen — auch die Sicher­heits­schran­ke des Flugha­fens passie­ren. Als der Kanzler seine Limou­si­ne auf dem Rollfeld verließ, stürm­te der Fahrer des Autos auf Scholz zu, schüt­tel­te ihm die Hand und umarm­te ihn.

«Kein großer Vorfall»

Scholz habe es gesche­hen lassen, schil­der­te die Zeitung. Erst in diesem Augen­blick seien die BKA-Perso­nen­schüt­zer und Polizis­ten auf die poten­zi­ell bedroh­li­che Situa­ti­on aufmerk­sam gewor­den und hätten den Mann festgenommen.

«Bild» zitier­te Kanzler­amts­krei­se mit den Worten: «Für Olaf Scholz war es in der konkre­ten Situa­ti­on kein großer Vorfall, nur eine überra­schend innige Umarmung. Im Rückblick stellt sich heraus, was da alles hätte passie­ren können.» Scholz’ BKA-Team habe intern zugege­ben, dass es zu einer derar­ti­gen Situa­ti­on nicht noch einmal kommen dürfe.