WEINGARTEN – Simone Fischer, seit Oktober vergan­ge­nen Jahres Beauf­trag­te der Landes­re­gie­rung für die Belan­ge von Menschen mit Behin­de­run­gen und Nachfol­ge­rin der für Bündnis 90/Die Grünen in den Bundes­tag gewähl­ten Stepha­nie Aeffner, hat die Stiftung KBZO besucht. Die 43-jähri­ge Diplom-Verwal­tungs­wir­tin aus Stutt­gart war auf Vorschlag von Sozial- und Integra­ti­ons­mi­nis­ter Manne Lucha bestellt worden.

Simone Fischer hat ihr Amt am 1. Oktober 2021 angetre­ten. Bis dahin war sie drei Jahre lang Beauf­trag­te der Landes­haupt­stadt Stutt­gart für die Belan­ge von Menschen mit Behin­de­run­gen. Davor verant­wor­te­te sie beim Städte­tag Baden-Württem­berg die Berei­che Inklu­si­on, gesell­schaft­li­che Vielfalt und Quartiers­ent­wick­lung. Viele Jahre arbei­te­te sie in der Einglie­de­rungs­hil­fe für Menschen mit Behinderungen. 

„Als klein­wüch­si­ge Frau erlebt Simone Fischer selbst aller­hand Barrie­ren im Alltag. Sie kann sich gut in die Situa­ti­on anderer Menschen hinein­ver­set­zen und wird die Inter­es­sen von Menschen mit Behin­de­run­gen quali­fi­ziert, überzeu­gend, verant­wor­tungs­voll und verläss­lich vertre­ten können“, sagte Manne Lucha anläss­lich ihres Amtsantritts. 

„Diese Einschät­zung des Minis­ters hat Simone Fischer bei ihrem Besuch in der Stiftung KBZO eindrucks­voll unter­stri­chen“, sagte der KBZO-Vorstands­vor­sit­zen­de Dirk Weltzin. Zuvor hatte sich die Landes-Beauf­trag­te ein umfas­sen­des Bild vom vielfäl­ti­gen Angebot der Stiftung KBZO für Menschen mit und ohne Behin­de­run­gen machen können. Zu ihren Statio­nen zählten das inklu­si­ve Kinder­haus Wirbel­wind „KiWi“, die Geschwis­ter-Scholl-Schule im Argon­nen­are­al, das Wohnheim im Marti­nus­weg sowie das inklu­si­ve Wohnpro­jekt „Finka“ in der Prestelstraße.

Während über die Inklu­si­on im schuli­schen Bereich disku­tiert wurde, berich­te­ten erwach­se­ne Menschen mit Behin­de­run­gen von ihrem Alltag und welche Hoffnun­gen sie beispiels­wei­se in das Bundes­teil­ha­be­ge­setz setzen. Dabei handelt es sich um selbst­ver­ständ­li­che Belan­ge wie die Assis­tenz beim Wohnen, der Arbeit, beim Konzert­be­such, Singen im Chor, dem Bewegungs­kurs oder einer anderen Freizeit­be­schäf­ti­gung, das Treffen mit Freun­den außer­halb der Einrich­tung, die Assis­tenz der Wahl für den Wochen­ein­kauf oder die Pflege.

„Die Möglich­keit und das Recht, das Leben selbst­be­stimmt, also nach den eigenen Anfor­de­run­gen und Inter­es­sen, gestal­ten zu können, ist das A und O“, sagte Simone Fischer. Menschen mit Behin­de­run­gen bräuch­ten – wie jeder andere – echte Chancen und Wahlmög­lich­kei­ten, um auch mit Assis­tenz so indivi­du­ell leben zu können, wie sie es sich vorstel­len. „Wir müssen die Voraus­set­zun­gen schaf­fen, dass dies möglich ist“, beton­te die Landes-Beauf­trag­te. Sie dankte für die wichti­gen Gesprä­che und den wertvol­len Austausch mit Menschen mit Behin­de­run­gen und den Mitar­bei­ten­den der Stiftung KBZO, „die sich auf den Weg gemacht haben, Inklu­si­on selbst­ver­ständ­lich zu machen“.