Beim Kampf gegen das Corona­vi­rus gelten je nach Bundes­land durch­aus unter­schied­li­che Regeln. Doch derzeit steigen die Infek­ti­ons­zah­len wieder stark an. Der bayeri­sche Miniser­prä­si­dent hält für stark betrof­fe­ne Regio­nen nun auch eine bundes­wei­te Masken­pflicht für denkbar.

Bei mehr als 35 Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­nern binnen sieben Tagen solle eine Masken­pflicht in Schulen, auf stark frequen­tier­ten öffent­li­chen Plätzen und auch am Arbeits­platz gelten, wenn Mindest­ab­stän­de nicht einge­hal­ten werden könnten, sagte der bayeri­sche Minis­ter­prä­si­dent am Montag vor einer Schal­te des CSU-Vorstands in Nürnberg.

Zuvor hatte Bundes­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Altmai­er (CDU) die Länder zu einem einheit­li­chen Vorge­hen bei Verstö­ßen gegen Corona-Regeln aufge­for­dert. Dort, wo Regeln missach­tet würden, müsse auch «durch­ge­grif­fen» werden, sagte Altmai­er am Montag bei einer Wirtschafts­kon­fe­renz in Berlin. Er würde sich wünschen, dass sich die Länder über die Höhe von Bußgel­dern verständigen.

Es sei wichtig, ein «klares Signal» zu setzen, sagte Altmai­er. Die übergro­ße Mehrheit der Menschen nehme die Vorschrif­ten sehr ernst. Aber viele Hotspots gingen auch darauf zurück, dass vorge­schrie­be­ne Schutz­maß­nah­men nicht respek­tiert würden.

Altmai­er verwies angesichts der steigen­den Infek­ti­ons­zah­len auf einen konkre­ten Vorschlag von Bayerns Minis­ter­prä­si­dent Markus Söder (CSU). Söder hatte sich für bundes­weit schär­fe­re Strafen bei Verstö­ßen gegen Corona-Regeln stark gemacht. Für Verstö­ße gegen die Masken­pflicht solle es bundes­ein­heit­li­che Bußgel­der von 250 Euro geben, wie es in Bayern schon gilt. Ende August hatten sich die meisten Minis­ter­prä­si­den­ten auf ein Bußgeld von mindes­tens 50 Euro geeinigt.

Bundes­kanz­le­rin Angela Merkel (CDU) hatte am Wochen­en­de vor einer unkon­trol­lier­ten Ausbrei­tung des Virus gewarnt. Sie appel­lier­te in einer Video­bot­schaft an die Bürger, sozia­le Kontak­te einzu­schrän­ken, weniger zu feiern und weniger zu reisen.