WEINGARTEN – In einer gemein­sa­men Sitzung am 19. Mai haben der Hochschul­rat und der Senat der Hochschu­le Ravens­burg-Weingar­ten (RWU) Profes­sor Dr. Thomas Späge­le im ersten Wahlgang zum Rektor gewählt. Späge­le geht damit in Weingar­ten in seine dritte Amtszeit.

In seiner Präsen­ta­ti­on vor den beiden Gremi­en warf Späge­le zunächst einen Blick zurück auf seine zweite Amtspe­ri­ode in den Jahren 2014 bis 2022. Als wesent­li­che Entwick­lungs­punk­te nannte er die System­ak­kre­di­tie­rung, durch welche die RWU nun selbstän­dig und schnel­ler in der Lage sei, ihre Studi­en­an­ge­bo­te weiter­zu­ent­wi­ckeln. Koope­ra­tio­nen wie die Gründung der Hochschul­fö­de­ra­ti­on Südwest oder des Forschungs­ver­bunds BW-CAR mit Perspek­ti­ve auf das Promo­ti­ons­recht hätten zur Vernet­zung beigetra­gen und damit Projek­te ermög­licht, die im Allein­gang nicht reali­sier­bar gewesen wären. „Ja, wir brauchen das Promo­ti­ons­recht. Es wird unser Image als HAW verän­dern, es wird Ressour­cen schaf­fen und es wird vor allem unsere Sicht­bar­keit im inter­na­tio­na­len Kontext steigern“, so Spägele.

Zukunfts­fä­hi­ges Studiengangsportfolio

Beim Blick in die Zukunft steck­te Späge­le zunächst die Rahmen­be­din­gun­gen ab. Der demogra­fi­sche Wandel macht sich bei den Bewer­bungs­zah­len bemerk­bar und das nicht nur an der RWU, sondern landes­weit. Zudem müsse die Hochschu­le, so Späge­le, einem immer vielfäl­ti­ge­ren Bildungs­auf­trag gerecht werden, ohne dass entspre­chend wachsen­de Ressour­cen zur Verfü­gung stünden. „Wir haben eine zuneh­mend inhomo­ge­ne Studie­ren­den­schaft. Da müssen wir neue Struk­tu­ren und Verbün­de disku­tie­ren, auch über unsere Hochschu­le hinaus“, sagte Spägele.

Für eine dritte Amtszeit nannte er zentra­le Handlungs­fel­der, an denen im Rahmen des laufen­den Hochschul­wei­ter­ent­wick­lungs­pro­zes­ses zum Teil bereits gearbei­tet werde. Im Bereich der Lehre seien dies die anste­hen­de System­re­ak­kre­di­tie­rung, die Arbeit an einem zukunfts­fä­hi­gen Studi­en­gangs­port­fo­lio sowie an den Struk­tu­ren im Bereich der wissen­schaft­li­chen Weiter­bil­dung. Des Weite­ren solle die Inter­na­tio­na­li­sie­rung der RWU weiter voran­ge­trie­ben werden. „Insbe­son­de­re eine Inter­na­tio­na­li­sie­rung der Pflege kann ich mir sehr gut vorstel­len“, so Späge­le. Und schließ­lich müsse die digita­le Trans­for­ma­ti­on der Lehre weiter im Fokus stehen.

Einen weite­ren Schwer­punkt möchte Späge­le auf die bauli­che Entwick­lung der RWU sowie den Weg zu einem klima­neu­tra­len Campus setzen. In Zusam­men­ar­beit mit dem zustän­di­gen Amt für Vermö­gen und Bau liege das Augen­merk hierbei auf der Sanie­rung des Haupt­ge­bäu­des und Sanie­run­gen oder Neubau­ten im Bereich der Gebäu­de K und T. „All diese Themen haben mich bewogen, eine dritte Amtszeit anzuge­hen. Ich hätte Lust darauf“, so Späge­le abschließend.

„Sie haben viel zu tun. Aber wir wissen die RWU in guten Händen.”

Danach schrit­ten die Mitglie­der von Hochschul­rat und Senat zur Wahl. Beide Gremi­en bestä­tig­ten Thomas Späge­le im Amt, der Hochschul­rat einstim­mig, der Senat mit zwei Drittel der Stimmen. Die Dauer der dritten Amtszeit wurde auf sechs Jahre bis 2028 festge­legt. Die Vorsit­zen­de des Hochschul­ra­tes gratu­lier­te: „Sie haben viel zu tun. Aber wir wissen die RWU in guten Händen, und wir freuen uns auf die weite­re Zusam­men­ar­beit mit Ihnen und Ihrem Rekto­rats­team,“ so Dr. Carolin Bischoff.

Thomas Späge­le hat an der Univer­si­tät Stutt­gart studie­ret und promo­viert. Er war für die Firma MTU tätig und wurde im Jahr 2000 als Profes­sor für Simula­ti­ons­tech­nik, Verbren­nungs­mo­to­ren und Maschi­nen­dy­na­mik an die Duale Hochschu­le Baden-Württem­berg berufen. Von 2004 bis 2008 war er Leiter der DHBW Fried­richs­ha­fen sowie von 2006 bis 2008 stell­ver­tre­ten­der Direk­tor der DHBW Ravens­burg. Seit 2008 ist Thomas Späge­le Rektor der Hochschu­le Ravensburg-Weingarten.