OBRIGHEIM (dpa/lsw) — Eine Spiel­zeug­waf­fe hat in Obrig­heim einen Großein­satz der Polizei und die Evaku­ie­rung einer Schule ausge­löst. Rund 100 Einsatz­kräf­te waren am Donners­tag von einer Bedro­hungs­la­ge an der Gemein­schafts­schu­le im Neckar-Odenwald-Kreis ausge­gan­gen, nachdem dort verdäch­ti­ge Perso­nen auf einem angren­zen­den Sport­platz gemel­det wurden, wie die Polizei am Abend mitteil­te. Diese sollen demnach mit einem Gegen­stand hantiert haben, der sich dann als Spiel­zeug­waf­fe entpupp­te. Auf dem Schul­ge­län­de sei auch eine Patro­ne gefun­den worden, hieß es.

Die Ermitt­ler stell­ten schließ­lich fest, dass es sich bei den Verdäch­ti­gen um vier Kinder und Jugend­li­che im Alter zwischen 12 und 14 Jahren handel­te. Sie wurden den Angaben zufol­ge in Gewahr­sam genom­men. Weite­re Hinter­grün­de, etwa, ob die Jugend­li­chen sich einen Scherz erlaubt hatten, waren zunächst nicht bekannt.

Das Schul­ge­bäu­de wurde am Nachmit­tag evaku­iert. Insge­samt rund 380 Schüle­rin­nen, Schüler und Lehrkräf­te waren betrof­fen. Es sei ein Betreu­ungs­punkt einge­rich­tet worden, wo die Kinder und Jugend­li­chen von ihren Eltern und Angehö­ri­gen abgeholt worden seien.

Vor wenigen Wochen hatte ein Amoklauf an der Univer­si­tät Heidel­berg für trauri­ge Schlag­zei­len gesorgt. Ein 18 Jahre alter Student war mit einer Waffe in ein laufen­des Tutori­um einge­drun­gen, an dem 30 Erstse­mes­ter teilnah­men. Er schoss mehrmals, eine aus der Pfalz stammen­de 23-Jähri­ge wurde am Kopf getrof­fen. Die junge Frau starb wenige Stunden später im Kranken­haus. Drei Kommi­li­to­nen kamen mit leich­te­ren Verlet­zun­gen davon. Der Täter, der wie die getöte­te Studen­tin Biolo­gie studier­te, diese aber nicht kannte, verließ das Gebäu­de und tötete sich selbst.