JENA (dpa/tmn) — Manch­mal wundern sich Mama und Papa auf dem Spiel­platz, wie viel Energie in ihrem Nachwuchs steckt. Diesen Bewegungs­drang sollten sie ruhig fördern — wichtig ist aber, dass die Trainings­do­sis stimmt.

Kinder haben einen größe­ren Bewegungs­drang als Erwach­se­ne. Es lohnt sich für Eltern, dies frühzei­tig zu fördern, damit das Inter­es­se am Sport über das Grund­schul­al­ter hinaus bis zur Puber­tät erhal­ten bleibt. Dazu rät die Gesell­schaft für Ortho­pä­disch-Trauma­to­lo­gi­sche Sportmedizin.

Ein sport­mo­to­ri­sches Training habe bei Kindern und Jugend­li­chen verschie­de­ne Auswir­kun­gen. Es diene der Entwick­lung von Körper und Geist und beuge Haltungs­schä­den und Verlet­zun­gen vor. Voraus­ge­setzt, Inhalt und Dosis stimmen.

Schma­ler Grat bei der Belastung

Denn der Grat zwischen Mangel­be­las­tung und Verlet­zungs­fol­gen durch Überbe­las­tung ist schmal. Wie belast­bar Kinder sind, lasse sich weder am kalen­da­ri­schen noch am biolo­gi­schen Alter festma­chen. Das sei sehr unter­schied­lich und indivi­du­ell. Was man aller­dings sagen kann: Die Empfind­lich­keit des Gewebes von Kindern nimmt nach Angaben der Fachge­sell­schaft zu, je schnel­ler sie wachsen.

Generell zu beach­ten ist, dass kindli­che Knochen, Sehnen und Knorpel teils nicht so belast­bar sind wie bei Erwach­se­nen. Fakt ist also: Das Training muss alters- und entwick­lungs­ge­recht sein.

Chroni­schen Bewegungs­man­gel vermeiden

Bewegung im Kindes­al­ter ist jeden­falls unver­zicht­bar — ein chroni­scher Mangel daran führe bei vielen Kindern zu Kraft- und Haltungs­de­fi­zi­ten, so die Fachge­sell­schaft. Zwischen sechs und acht Jahren liege ein kriti­sches Alter, in dem sich Haltungs­schwä­chen und Überge­wicht ganz beson­ders bemerk­bar machen.

Ein steigen­der Fettan­teil führe dazu, dass das Kind sport­mo­to­risch weniger leistungs­fä­hig sei. Ein kindge­rech­tes Muskel- und Kraft­trai­ning könne hier entgegenwirken.