Das war stark! Alexan­der Zverev hat in Melbourne ohne jede Mühe das Achtel­fi­na­le erreicht. Von seiner Bauch­mus­kel­ver­let­zung war nichts zu sehen. So kann die deutsche Nummer eins in Austra­li­en viel errei­chen. Leider werden zunächst keine Zuschau­er mehr dabei zusehen können.

MELBOURNE (dpa) — Alexan­der Zverev hat mit einem souve­rä­nen Sieg gegen seinen Lieblings­geg­ner bei den Austra­li­an Open das Achtel­fi­na­le erreicht.

Die deutsche Nummer eins gewann in Melbourne gegen den Franzo­sen Adrian Manna­ri­no klar mit 6:3, 6:3, 6:1 und überstand damit beim ersten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison zum dritten Mal in Serie die dritte Runde. «Ich bin froh über den Sieg und froh, in drei Sätzen durch­ge­kom­men zu sein», sagte Zverev. Für ihn war es im sechs­ten Duell mit Manna­ri­no der sechs­te Sieg. Allein im vergan­ge­nen Jahr hatte der 23-Jähri­ge gegen den Links­hän­der drei Mal gewonnen.

«Die Duelle im letzten Jahr waren aber alle eng. Ich war ein bisschen müde am Anfang, von daher habe ich versucht, von Anfang an sehr druck­voll zu spielen», sagte ein bestens gelaun­ter Zverev nach seiner beein­dru­cken­den Vorstel­lung. «Ich wollte, dass ihr nicht so lange in der Hitze sitzen müsst», sagte er zu den Zuschauern.

Zverev, letzter verblie­be­ner deutscher Tennis­pro­fi in Melbourne, trifft nun am Sonntag auf den an Nummer 23 gesetz­ten Dusan Lajovic. Der Serbe gewann gegen Pedro Marti­nez aus Spani­en 6:7 (6:8), 7:5, 6:1, 6:4. Dann werden anders als am Freitag keine Zuschau­er dabei sein. Wegen des Corona-Ausbruchs in einem Flugha­fen-Hotel gilt in der austra­li­schen Metro­po­le wieder ein fünftä­gi­ger Lockdown.

Bis einschließ­lich Mittwoch sind daher auf der Anlage im Melbourne Park keine Fans zugelas­sen. «Es ist natür­lich schade für jeden Spieler. Tennis ohne Zuschau­er ist anders. Wir spielen für die Zuschau­er, wir spielen für die Momen­te auf den großen Plätzen vor 20 000 Menschen», sagte Zverev. «Aber die Gesund­heit geht vor. Man muss auf sein Land achten, was für die Austra­li­er Austra­li­en ist, daher kann man das verste­hen. Ein Tennis­tur­nier ist nicht das Wichtigs­te auf der Welt für die Menschen jetzt gerade. Das Wichtigs­te ist die Gesund­heit. Und darauf achten sie jetzt auch.»

Zverev starte­te in der Rod Laver Arena konzen­triert, musste jedoch früh einen brenz­li­gen Moment überste­hen. Beim Stand von 2:2 hatte Manna­ri­no zwei Break­bäl­le, die die deutsche Nummer eins aber beide souve­rän abwehr­te. Statt­des­sen nahm er dem Franzo­sen kurz darauf selbst den Aufschlag ab und holte sich wenig später mit dem ersten Satzball den ersten Durchgang.

Auch im zweiten Satz hatte Zverev die Partie jeder­zeit im Griff. Von den Bauch­mus­kel­pro­ble­men, die ihn seit Beginn des Turniers vor allem beim Aufschlag behin­der­ten, war dieses Mal nichts zu merken. Schon in den ersten beiden Sätzen schlug der gebür­ti­ge Hambur­ger in seinem Muskel­shirt zehn Asse und ließ Manna­ri­no auch sonst mit druck­vol­lem Spiel keine Chance. «Trotz­dem habe ich noch auf den Körper achtge­ge­ben. Aber es wird hoffent­lich von Tag zu Tag weiter besser», sagte Zverev.

Zu Beginn des dritten Abschnitts leiste­te sich Zverev eine kleine Schwä­che­pha­se und musste im ersten Aufschlag­spiel einen Break­ball abweh­ren. Doch Zverev überstand diese kleine Druck­pha­se, schaff­te kurz darauf selbst ein Break und hatte danach leich­tes Spiel. Nach 1:43 Stunden nutzte er seinen ersten Match­ball mit einem Ass.