SENFTENBERG (dpa) — Von Zeit zu Zeit fühlt das Staats­ober­haupt den Menschen im Land den Puls: Was treibt die Bürger um? Diesmal verlegt Bundes­prä­si­dent Stein­mei­er seinen Amtssitz in den Süden Brandenburgs.

Bundes­prä­si­dent trifft Bürger: Zum siebten Mal macht sich Frank-Walter Stein­mei­er für eine «Ortszeit» auf in entle­ge­ne Regio­nen des Landes, diesmal nach Senften­berg in Südbrandenburg.

Für drei Tage hat das Staats­ober­haupt ab heute dort seinen Amtssitz. Bis Donners­tag will Stein­mei­er erfah­ren, wie die Menschen in der Lausitz mit dem abseh­ba­ren Ende der Kohle­för­de­rung und dem damit verbun­de­nen Wandel umgehen. Auch die Aufnah­me von Flücht­lin­gen soll Thema sein.

Die Reihe «Ortszeit Deutsch­land» hatte Stein­mei­er im vergan­ge­nen Jahr zu Beginn seiner zweiten Amtszeit gestar­tet. Der Präsi­dent nimmt sich dabei jeweils Zeit für ausführ­li­che und auch infor­mel­le Gesprä­che mit Bürgern und Kommu­nal­po­li­ti­kern, um die Stimmung im Land besser kennen­zu­ler­nen. Bisher lagen fünf der sieben Statio­nen in Ostdeutschland.

Werben für Solida­ri­tät mit der Ukraine

An seinem ersten Tag in Senften­berg will sich Stein­mei­er ins Golde­ne Buch der Klein­stadt mit etwa 23.000 Einwoh­nern eintra­gen und sich mit Kommu­nal­po­li­ti­kern unter­hal­ten. Zu den aktuel­len Themen der kommen­den Tage gehört auch das Verhält­nis zu Russland und zur Solida­ri­tät mit der Ukrai­ne. Geplant sind auch Gesprä­che mit Jugend­li­chen. Bei der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung zum DDR-Volks­auf­stand am 17. Juni 1953 will das Staats­ober­haupt eine Anspra­che halten.

Senften­berg hat seit der Deutschen Einheit bereits große wirtschaft­li­che und gesell­schaft­li­che Umbrü­che hinter sich. Die Stadt entwi­ckelt sich von einer Indus­trie­stadt zum Touris­mus­zen­trum und zu einem attrak­ti­ven Wirtschafts- und Wissen­schafts­stand­ort. Bei einem Besuch am Senften­ber­ger Stand­ort der Branden­bur­gi­schen Techni­schen Univer­si­tät (BTU) will der Bundes­prä­si­dent mit Vertre­te­rin­nen und Vertre­tern von Univer­si­tät und Studen­ten­schaft über die Trans­for­ma­ti­on in der Lausitz reden.

Im Rahmen der Ortszeit war das Staats­ober­haupt schon in Völklin­gen im Saarland, Freiberg in Sachsen, Neustre­litz in Mecklen­burg-Vorpom­mern, Rottweil in Baden-Württem­berg, Quedlin­burg in Sachsen-Anhalt und Alten­burg in Thüringen.