TOKIO (dpa) — Tägli­che Corona-Tests, aber keine Quaran­tä­ne: Mit einer präzi­sier­ten Fassung eines Regel­hand­buchs wollen die Olympia-Veran­stal­ter für Sicher­heit sorgen — doch die Pande­mie sorgt weiter für Zweifel.

Viele Corona-Tests, strik­te Regeln und die Zuschau­er-Frage bleibt weiter ungeklärt: Alle Olympio­ni­ken bei den im Sommer geplan­ten Olympi­schen Spielen in Tokio müssen sich prinzi­pi­ell täglich auf das Corona­vi­rus testen lassen.

Das gilt auch für alle Perso­nen, die zum direk­ten Umfeld der Sport­ler gehören. Dies sieht eine präzi­sier­te zweite Fassung des Playbooks für Athle­ten vor, das die Organi­sa­to­ren und das Inter­na­tio­na­le Olympi­sche Komitee (IOC) veröf­fent­lich­ten. Da eine 14-tägige Quaran­tä­ne entfällt, können die Sport­ler sofort nach Ankunft mit dem Training beginnen.

Alle Teilneh­mer der Sommer­spie­le müssen sich vor der Abrei­se nach Japan zweimal testen lassen. Nach der Ankunft werden sie je nach Funkti­on bei den Spielen und Kontakt zu Athle­ten drei Tage lang täglich erneut getes­tet. Sie dürfen sich zudem nur in zugewie­se­nen Fahrzeu­gen bewegen; die Nutzung öffent­li­cher Verkehrs­mit­tel ist verbo­ten. Auch das Essen ist nur an bestimm­ten Orten mit Anti-Corona-Maßnah­men wie den Kanti­nen an den Wettkampf­stät­ten, Restau­rants im Olympi­schen Dorf sowie in den Unter­künf­ten erlaubt.

Die endgül­ti­gen Fassun­gen der Playbooks mit Grund­re­geln für alle Olympia-Teilneh­mer sollen im Juni erschei­nen. Spätes­tens im Juni soll auch die Frage geklärt werden, ob einhei­mi­sche Zuschau­er bei den Wettkämp­fen zugelas­sen werden. Angesichts der derzei­ti­gen Infek­ti­ons­la­ge seien Spiele vor vollen Tribü­nen «extrem schwie­rig», sagte Japans Olympia-Chefin Seiko Hashi­mo­to im Anschluss an die Online-Beratun­gen mit IOC-Präsi­dent Thomas Bach, Paralym­pics-Chef Andrew Parsons, Olympia-Minis­te­rin Tamayo Maruka­wa und Tokios Gouver­neu­rin Yuriko Koike. Man sei darauf vorbe­rei­tet, die Spiele notfalls ohne Zuschau­er hinter verschlos­se­nen Türen abzuhalten.

Zuvor war bereits entschie­den worden, dass auslän­di­sche Gäste nicht zu den Sommer­spie­len reisen dürfen. Alle Teilneh­mer der Olympi­schen Spiele dürfen prinzi­pi­ell nur das tun, was sie vorab in ihren Plänen an Aktivi­tä­ten aufge­führt haben. Den Kontakt zu Teilneh­mern, die sich bereits mehr als 14 Tage in Japan aufhal­ten sowie zu japani­schen Bürgern müssen sie zudem bis auf einen Meter minimie­ren, heißt es in der überar­bei­te­ten Fassung des Handbuchs weiter. Man sei zuver­sicht­lich, dass die Befol­gung all dieser Regeln die Sicher­heit der Athle­ten, der Offizi­el­len und Zuschau­er gewähr­leis­ten werde.

«Das IOC setzt sich voll und ganz für die erfolg­rei­che und siche­re Durch­füh­rung der Olympi­schen und Paralym­pi­schen Spiele Tokio 2020 ein», so IOC-Chef Bach zum Auftakt der Beratun­gen. Die Organi­sa­to­ren würden die Regeln «strikt durch­set­zen». Ein erstes Regel­hand­buch, das noch allge­mei­ner gehal­ten war, war Anfang Febru­ar erschienen.

Die eigent­lich für 2020 geplan­ten Spiele in Tokio waren wegen der Corona-Pande­mie um ein Jahr verscho­ben worden. Wegen der bedenk­li­chen Corona-Lage in Japan und vielen anderen Ländern halten sich hartnä­cki­ge Zweifel, ob Olympia und Paralym­pics wirklich in diesem Sommer ausge­tra­gen werden können. Das größte Sport­er­eig­nis dieses Jahres soll am 23. Juli beginnen.