Monte­bel­lo Vicen­ti­no (dpa) — Nach dem tödli­chen Unfall des ehema­li­gen Radpro­fis und Team-Gerol­stei­ner-Fahrers Davide Rebel­lin sucht die Polizei nach dem Fahrer des invol­vier­ten Lastwagens.

Dieser hatten den bishe­ri­gen Erkennt­nis­sen zufol­ge am Mittwoch­vor­mit­tag den 51-Jähri­gen überfah­ren — Rebel­lin starb noch an der Unfall­stel­le in der nordita­lie­ni­schen Gemein­de Monte­bel­lo Vicentino.

Wie Medien berich­te­ten, wurde der frühe­re Klassi­ker-Spezia­list von seinem Bruder identi­fi­ziert. Dieser habe im Radio von einem Unfall mit einem Radsport­ler gehört und sei herbei­ge­eilt. Dann habe er sofort das Rad seines Bruders erkannt — auf Fotos ist zu sehen, wie dieses komplett demoliert und praktisch in der Mitte ausein­an­der­ge­ris­sen wurde.

Zunächst wurde speku­liert, dass der Fahrer des Lastwa­gens den Unfall nicht bemerkt habe. Die italie­ni­sche Nachrich­ten­agen­tur Ansa berich­te­te aber, dass auf Video­auf­nah­men der Überwa­chungs­ka­me­ra eines Restau­rants gleich neben der Unfall­stel­le zu sehen sei, wie der Lkw nach der Kolli­si­on auf den Parkplatz fuhr und diesen über diesel­be Einfahrt wieder verließ. Die Behör­den gingen deshalb davon aus, dass der Lenker des Lasters den am Boden liegen­den Rebel­lin oder dessen zerstör­tes Fahrrad gesehen haben müsste.

Debat­te über Sicher­heit von Radfah­rern in Italien

Die Welt des Radsports war erschüt­tert über den Tod Rebel­lins, der 2004 für Gerol­stei­ner inner­halb einer Woche die drei Klassi­ker Amstel Gold Race, Flèche Wallon­ne und Lüttich-Basto­gne-Lüttich gewon­nen hatte. Später sorgte er dann aber auch für negati­ve Schlag­zei­len, als er 2009 wegen Dopings gesperrt wurde. Der Italie­ner blieb auch im hohen Radsport­ler-Alter Profi in unter­klas­si­gen Teams und beende­te erst vor wenigen Wochen seine Laufbahn.

In Itali­en wurde prompt über die Sicher­heit von Fahrrad­fah­rern auf den Straßen disku­tiert. Laut offizi­el­len Daten starben allein von Januar bis August dieses Jahres 103 Radsport­ler im Straßen­ver­kehr. Und die Gesamt­zahl dürfte deutlich steigen: Am Mittwoch­abend etwa wurde in der Stadt Ferra­ra ein 17-Jähri­ger auf seinem Rad von einem Auto erfasst und getötet, wie Ansa meldete.