LOS ANGELES (dpa) — Vor einer Woche verur­sach­te Anne Heche in Kalifor­ni­en einen schwe­ren Autoun­fall, nun ist die Schau­spie­le­rin ihren Verlet­zun­gen erlegen. Angehö­ri­ge und Kolle­gen trauern um die 53-Jährige.

Die US-Schau­spie­le­rin Anne Heche («Ally McBeal», «Sechs Tage, sieben Nächte») ist eine Woche nach einem Autoun­fall gestor­ben. Ihr Sprecher­team bestä­tig­te den Tod der 53-Jähri­gen am Freitag in einer Mittei­lung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Demnach ist der Hirntod einge­tre­ten, nach den Geset­zen in Kalifor­ni­en gilt ein Mensch damit als tot. Sie sei aber weiter an lebens­er­hal­ten­de Appara­te angeschlos­sen und ihr Herz schla­ge noch, um eine Organ­spen­de durch­zu­füh­ren, teilte Spreche­rin Holly Baird mit.

Am Tag zuvor hatte die Familie kundge­tan, dass die 53-Jähri­ge keine Überle­bens­chan­cen mehr habe. Heche habe eine schwe­re Hirnver­let­zung erlit­ten und liege im Koma.

Heche hatte aus zwei Bezie­hun­gen die Söhne Homer (20) und Atlas (13). «Mein Bruder Atlas und ich habe unsere Mutter verlo­ren», schrieb Homer am Freitag in einer Mittei­lung. «Nach sechs Tagen unglaub­li­cher Gefühls­schwan­kun­gen, bleibt nun eine tiefe, sprach­lo­se Trauer zurück.» Hoffent­lich sei seine Mutter nun frei von Schmer­zen und auf ihrem Weg zu «ewiger Freiheit».

Homers Vater, Kamera­mann Coley Laffoon, drück­te seine Trauer am Freitag in einer Video­bot­schaft auf Insta­gram aus. «Sie war mutig und furcht­los und sie liebte mit aller Wucht», sagte er über Heche. «Liebe dich für immer», schrieb der Schau­spie­ler James Tupper (57, «Men in Trees»), Vater des gemein­sa­men Sohnes Atlas, auf Instagram.

Trauer in der Schauspiel-Gemeinde

Auch Kolle­gen, darun­ter Rosie O’Donnell und Rosan­na Arquet­te, würdig­ten die Verstor­be­ne. «Dies ist ein trauri­ger Tag», schrieb Talkshow-Star Ellen DeGene­res. Heche war vor ihrer Ehe mit Laffoon mehre­re Jahre mit der Modera­to­rin liiert gewesen. Nach ihrer schlag­zei­len­träch­ti­gen Trennung von DeGene­res im Jahr 2000 veröf­fent­lich­te Heche eine Autobio­gra­fie mit dem Titel «Call Me Crazy», in der sie freimü­tig ihren Kampf gegen psychi­sche Krank­hei­ten schilderte.

Der Unfall hatte sich nach Angaben der Feuer­wehr in Los Angeles (LAFD) am 5. August im Stadt­teil Mar Vista ereig­net. Heches Auto sei mit hoher Geschwin­dig­keit in ein Haus gerast und erst nach knapp zehn Metern zum Stehen gekom­men. Das Fahrzeug und das Haus fingen Feuer. Heche wurde noch lebend in ein Kranken­haus gebracht. Die Polizei hatte Medien zufol­ge am Donners­tag erklärt, sie ermit­te­le wegen des Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

Heche spiel­te in Dutzen­den Filmen und Fernseh­pro­duk­tio­nen mit. Bekannt wurde sie in den 1990er Jahren an der Seite von Johnny Depp in dem Thril­ler «Donnie Brasco», mit Tommy Lee Jones in dem Katastro­phen­film «Volca­no» und als Gelieb­te an der Seite von Harri­son Ford in der Abenteu­er­ko­mö­die «Sechs Tage, sieben Nächte». In der Satire «Wag the Dog» spiel­te sie eine Krisen­ma­na­ge­rin im Weißen Haus. Mit Denzel Washing­ton drehte sie «John Q — Verzwei­fel­te Wut» (2002). Fernseh­zu­schau­er kennen sie aus Serien wie «Ally McBeal» und «Nip/Tuck».