STUTTGART (dpa/lsw) — Viele Maisfel­der im Südwes­ten sehen derzeit auffäl­lig vertrock­net aus. Ein Landwirt erklärt: Das soll so sein. Dennoch wird der Mais wegen der diesjäh­ri­gen Trocken­heit früher geern­tet als sonst.

Die derzeit recht auffäl­li­gen, trocke­nen und oft braunen Maispflan­zen vieler­orts im Land sind nicht verdor­ben oder von den Landwir­ten auf den Feldern verges­sen worden. «Der Mais steht absicht­lich dort», sagt Jürgen Maurer vom Landes­bau­ern­ver­band. Es handle sich um sogenann­ten Körner­mais, bei dem nur der Kolben geern­tet werde, um daraus Futter für Schwei­ne und Hühner zu machen. Wegen der Trocken­heit und der vielen Sonnen­stun­den in diesem Jahr ist der Mais früher gereift als in den Vorjah­ren. Maurer geht davon aus, dass in den nächs­ten 14 Tagen geern­tet wird — was außer­ge­wöhn­lich sei: So früh hätten die Landwir­te den Mais das letzte Mal nach dem Hitze­som­mer im Jahr 2003 geerntet.

Körner­mais müsse lange auf den Feldern stehen. Je besser er dort trock­ne, desto weniger Energie müssten die Landwir­te aufwen­den, um die Körner weiter zu trock­nen und dadurch trans­port­be­reit zu machen.

Außer dem Körner­mais gibt es dem Exper­ten für pflanz­li­che Produk­ti­on zufol­ge eine zweite Mais-Art, den sogenann­ten Silomais. Dieser werde einige Wochen vor dem Körner­mais geern­tet und als ganze Pflan­ze verar­bei­tet. Vor allem werde er einge­setzt, um Biogas zu erzeu­gen. Auch der Silomais wurde wegen des trocke­nen Sommers früher als üblich geern­tet — bereits im August statt ab Ende September.