Trump will das nächs­te TV-Duell mit Biden boykot­tie­ren. Als Grund nennt er eine Änderung des Formats: Anstatt in einem Raum zu debat­tie­ren sollen die Kontra­hen­ten nur zusam­men­ge­schal­tet werden.

Der Wechsel zu einem virtu­el­len Format sei «inakzep­ta­bel», sagte Trump am Donners­tag im Fernseh­sen­der Fox Business. «Ich werde meine Zeit nicht mit einer virtu­el­len Debat­te verschwen­den.» Eigent­lich sollte das Duell am Donners­tag­abend kommen­de Woche (Freitag MESZ) stattfinden.

Unmit­tel­bar zuvor hatte die zustän­di­ge unabhän­gi­ge Kommis­si­on CPD angekün­digt, die Debat­te werde aus Gründen des Gesund­heits­schut­zes nicht als persön­li­ches Gegen­über statt­fin­den. Die beiden Kandi­da­ten sollten demnach an unter­schied­li­chen Orten auftre­ten und online zusam­men­ge­schal­tet werden. Modera­tor und Gäste hinge­gen sollten wie geplant in Miami im Bundes­staat Flori­da zusam­men­kom­men. Von Biden gab es zunächst keine Stellungnahme.

Das Duell war zuletzt zuneh­mend umstrit­ten, weil Trump sich noch von einer Covid-19-Erkran­kung erholt und bei dem Termin noch anste­ckend sein könnte. Der Republi­ka­ner hatte das zurück­ge­wie­sen und erklärt, er freue sich auf das Duell. Der Demokrat Biden hinge­gen hatte erklärt, dass Duell solle nicht statt­fin­den, falls Trump noch erkrankt bezie­hungs­wei­se infek­ti­ös sei. Das dritte und letzte TV-Duell vor der Wahl am 3. Novem­ber ist für den 22. Oktober geplant.

Trumps Wahlkampf­ma­na­ger Bill Stepi­en erklär­te, anstatt des TV-Duells plane Trump nun eine Veran­stal­tung vor Anhän­gern. Das neue Format sei nur eine «trauri­ge Entschul­di­gung», Biden zu helfen, behaup­te­te er. «Die Sicher­heit aller Betei­lig­ten kann einfach gewährt werden, ohne eine Gelegen­heit abzusa­gen, bei der Wähler die Kandi­da­ten im Duell sehen können.» Trump hätte vor der Debat­te mehrmals negativ auf das Corona­vi­rus getes­tet werden können, sagte er.

Trump war infol­ge einer Corona­vi­rus-Infek­ti­on an Covid-19 erkrankt und wurde drei Tage in einem Militär­kran­ken­haus behan­delt. Er kehrte am Montag ins Weiße Haus zurück. In dem Inter­view am Donners­tag sagte er, er fühle sich wieder «perfekt» und könne es kaum erwar­ten, wieder voll in den Wahlkampf einzu­stei­gen. Er gehe davon aus, nicht mehr anste­ckend zu sein.