ULM (dpa) — Über Jahre hinweg soll ein Mann seine Halbschwes­ter und deren Freun­din­nen sexuell missbraucht haben. Über die Ankla­ge von mehr als 400 Fällen verhan­delt nun das Landge­richt Ulm.

Wegen hundert­fa­chen sexuel­len Kindes­miss­brauchs muss sich ab heute ein Mann vor dem Landge­richt Ulm verant­wor­ten. Die Staats­an­walt­schaft wird dem 45 Jahre alten Mann vor, über Jahre hinweg seine Halbschwes­ter und vier Freun­din­nen des Mädchens sexuell missbraucht zu haben, wie ein Sprecher des Gerichts mitteilte.

Der Beschul­dig­te soll die Mädchen in den Jahren 1996 bis 2005 immer wieder missbraucht haben, wenn diese in seiner Wohnung in Ulm übernach­te­ten. Die Mädchen waren zu den mutmaß­li­chen Taten zwischen 6 und 13 Jahren alt, der Mann 20 bis 29 Jahre. Den Angaben zufol­ge muss sich der Mann für mehr als 400 Fälle sexuel­len Missbrauchs von Kindern verant­wor­ten — darun­ter 20 schwe­re Fälle.

Das Verfah­ren gegen den Mann hatte bereits Ende Juni begon­nen. Wegen der mögli­chen Befan­gen­heit einer Schöf­fin war es zunächst ausge­setzt worden. Die Schöf­fin hatte gleich zu Beginn mitge­teilt, mit den Eltern eines der mutmaß­li­chen Opfer «gut befreun­det» zu sein und auch die Mutter des Angeklag­ten zu kennen.

Vier der fünf mutmaß­li­chen Opfer sind Neben­klä­ge­rin­nen in dem Verfah­ren. Es sind fünf Verhand­lungs­ta­ge bis Mitte Septem­ber vorgesehen.