Vor Jahren hielt gerade einmal gut die Hälfte der Menschen in Deutsch­land die Medien für glaub­wür­dig. Das hat sich geändert. An politi­sche Einfluss­nah­me auf die Bericht­erstat­tung glaubt aber noch jeder Dritte.

Für die Studie hat Infra­test dimap im WDR-Auftrag vom 23. Septem­ber bis zum 5. Oktober insge­samt 1001 Wahlbe­rech­tig­te in Deutsch­land in Telefon­in­ter­views befragt. Die Studie ist damit reprä­sen­ta­tiv für die deutsche Bevöl­ke­rung ab 18 Jahren. Die Befra­gung fiel in die Zeit der Corona-Pandemie.

WDR-Programm­di­rek­tor Jörg Schönen­born sagte: «Diese Studie ist zualler­erst ein großes Kompli­ment an die Arbeit der Journa­lis­tin­nen und Journa­lis­ten in diesem Jahr.» Aus seiner Sicht sei es insge­samt ein gutes Zeugnis für den Zustand der Gesell­schaft, «dass im Jahr der Pande­mie das Vertrau­en in die Medien, den öffent­lich-recht­li­chen Rundfunk, aber auch in die politi­schen Insti­tu­tio­nen insge­samt so gestie­gen ist. Die Kriti­ker der Corona-Maßnah­men machen sich zwar laut bemerk­bar, sind aber doch nur – wie die Studie erneut zeigt – eine Minderheit.»

In Deutsch­land sinkt dem Ergeb­nis zufol­ge zudem der Anteil derer, die eine politi­sche Einfluss­nah­me auf die Bericht­erstat­tung in den Medien vermu­ten. Demnach gehen 35 Prozent davon aus, dass den deutschen Medien von Staat und Regie­rung vorge­ge­ben wird, worüber sie berich­ten sollen. Das ist also rund jeder Dritte in Deutsch­land ab 18 Jahren. Inner­halb der Gruppe, die das anneh­men, glauben viele, dass der öffent­lich-recht­li­che Rundfunk davon beson­ders betrof­fen sei.

Der Anteil derer, die eine politi­sche Einfluss­nah­me auf die Bericht­erstat­tung insge­samt vermu­ten, war in den Vorjah­ren höher: 2015 und 2016 waren es noch 42 Prozent, 2018 dann 40 Prozent und 2019 38 Prozent.

Zudem stieg der Wert der Gruppe, die den öffent­lich-recht­li­chen Rundfunk für unver­zicht­bar hält: Um einen Prozent­punkt von 82 (2019) auf 83 Prozent.