«Lady In Black», «Easy Livin’»: Ken Hensley legte mit der Rockband Uriah Heep eine Mega-Karrie­re hin. Er ging seinen eigenen Weg und blieb seinem Motto bis zum Tode treu: «Lass dich nicht verbiegen».

Der Gitar­rist, Keyboar­der, Sänger und Songschrei­ber soll in Spani­en beerdigt werden, wo er mit seiner Frau Monica auf einer Farm lebte. Sie war auch an seinem Sterbe­bett, wie Hensleys Bruder Trevor auf Facebook berich­te­te. Hensley habe wunder­ba­re Lieder geschrie­ben, so der Uriah-Heep-Musiker Mick Box. Die Hardrock-Band ist nach einer Figur aus dem Roman «David Copper­field» von Charles Dickens benannt. Hensleys letztes Projekt, «My Book Of Answers», erscheint im Februar.

Der in London gebore­ne Musiker hatte zwischen 1970 und 1980 bei Uriah Heep gespielt. Er hatte aber auch mit Bands wie Black­foot, W.A.S.P. und Cinde­r­el­la zusam­men­ge­ar­bei­tet und eine erfolg­rei­che Solokar­rie­re gemacht, wie sein Manage­ment am Freitag betonte.

Aller­dings konnte er nicht an seine frühe­ren Erfol­ge anknüp­fen — und nicht alles im Leben des Rockstars lief glatt. Nach 20-jähri­ger Pause und einem Drogen­ent­zug kehrte er im Alter von 62 Jahren als überzeug­ter Christ auf die Bühne zurück. Er habe aus seinen negati­ven Erfah­run­gen klare Konse­quen­zen, gezogen, sagte er damals im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin vorsich­tig gewor­den ­ denn folgen­de Dinge können deine Sinne verne­beln: Geld, Ruhm und Drogen.» Dem Drogen­sumpf sei er nur durch ein Wunder entkommen.

Hensley hatte auch Tipps für jünge­re Musiker parat: «Spiele nur das, was du selbst wirklich liebst. Lass dich nicht verbie­gen.» Ganz wichtig sei ihm: «Auch wenn du mal Nummer eins bist ­ damit hast du kein Ziel erreicht. Es ist nur der Zwischen­stopp einer Reise.» Zu seinem Erfolg sagte er im dpa-Gespräch: «Ich soll geschätz­te 50 Millio­nen Pfund allei­ne mit den Tantie­men aus “Lady in Black” einge­nom­men haben. Kann schon sein, aber 51 davon habe ich ausgegeben.»

Erst kürzlich war ein Inter­view mit ihm erschie­nen, in dem er auf seine erfolg­rei­che Zeit mit Uriah Heep zurück­blick­te: «Um die Wahrheit zu sagen, das war alles wie ein verrück­ter Traum», sagte er «Eon Music». Bedau­er­te er im Nachhin­ein, sich von der erfolg­rei­chen Rockband getrennt zu haben? Nein. «Ich bin glück­lich, mit dem was ich mache… Ich habe so ein wunder­vol­les Leben gehabt», sagte Hensley. Er hätte nie geglaubt, so viel zu errei­chen. «Ich kann mich zurück­leh­nen und sagen: Das war großar­tig, das war fantastisch.»