SYLT (dpa) — Zum zweiten Mal Pfings­ten unter Corona-Bedin­gun­gen — und das Wetter ist vieler­orts beschei­den. Doch am langen Wochen­en­de wagen sich viele auch ohne sonni­ge Licht­bli­cke nach draußen.

Zumin­dest eine kleine Verschnauf­pau­se nach langen Monaten der Pande­mie: Das haben sich viele Deutsche von diesem Pfingst-Wochen­en­de erhofft — und von widri­gen Wetter­be­din­gun­gen wollten sie sich nicht abschre­cken lassen.

So machten sich trotz hefti­gen Regens und teils stürmi­schen Winds zahlrei­che Urlau­ber auf den Weg nach Sylt. Schon am Morgen stauten sich die Fahrzeu­ge an der Autozug-Verla­dung in Niebüll. «Die Buchungs­la­ge ist sehr hoch, wer heute ohne Reser­vie­rung anreist, wird warten müssen», sagte Meike Quentin, Spreche­rin des Betrei­bers des blauen Autozugs RDC.

Eine Spreche­rin der Deutschen Bahn (DB) berich­te­te von einer Stunde Warte­zeit am Verla­de­ter­mi­nal. «Generell erwar­ten wir für das kommen­de Feier­tags­wo­chen­en­de viele Reisen­de am Sylt Shuttle und insbe­son­de­re in den Mittags­stun­den eine erhöh­te Auslas­tung der Autozü­ge.» Seit dem 1. Mai dürfen Urlau­ber wieder auf Sylt übernachten.

Auch am anderen Ende der Republik war am Samstag viel Verkehr — etwa auf den Autobah­nen in Oberbay­ern. An der Grenze zu Öster­reich staute es sich, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Das sei aber nicht ungewöhn­lich wegen der Einrei­se­kon­trol­len. Betrof­fen ist die Inntal­au­to­bahn (A 93). Dort am Grenz­über­gang Kiefers­fel­den — Kufstein warte­ten Reisen­de in Richtung Öster­reich am Samstag­vor­mit­tag teils bis zu einer Stunde. Auf der Autobahn 8 vor dem Grenz­über­gang Freilas­sing — Salzburg staute es sich ebenfalls.

In Öster­reich öffne­ten am Mittwoch nach sieben Monaten Lockdown die Gastro­no­mie, die Hotel­le­rie, die Kultur und viele Sport­stät­ten. Zugleich entfällt für viele Länder — darun­ter auch Deutsch­land — die Quaran­tä­ne­pflicht bei Einrei­se. Aller­dings müssen die Einrei­sen­den getes­tet, geimpft oder von Covid-19 genesen sein. Die Durch­rei­se durch Öster­reich ohne Zwischen­stopp ist ohne Einschrän­kun­gen möglich.

Etwas geschäf­ti­ger als in den vergan­ge­nen Monaten, aber immer noch recht ruhig ging es derweil am Flugha­fen Düssel­dorf zu. Auf der Suche nach besse­rem Wetter starte­ten von dort aus zahlrei­che Menschen zu Reise­zie­len am Mittel­meer oder auf den Kanaren. Dennoch sei die Lage zum Start in das Pfingst­wo­chen­en­de im Termi­nal ruhig, sagte eine Flugha­fen-Spreche­rin am Samstag. Für den Samstag standen demnach etwa 140 Starts und Landun­gen auf dem Plan, in den nächs­ten beiden Tagen seien es jeweils 120.

Am Sonntag weht der Wind zwar weniger steif als zuvor — an der Küste und im Bergland sind aber weiter­hin stürmi­sche Böen drin. Vor allem in der Osthälf­te sind Schau­er und einzel­ne Gewit­ter zu erwar­ten. Im Westen und Südwes­ten, später auch im Süden wird es teils länge­re Zeit heiter.

An Pfingst­mon­tag dann ist den Meteo­ro­lo­gen zufol­ge das nächs­te Tief in Sicht, was für die Westhälf­te eher graues und häufig nasses Wetter bedeu­tet. In einigen Landes­tei­len ist dagegen ein Hauch von Wonne­mo­nat spürbar: Im Süden und Osten ist es zunächst sonnig oder locker bewölkt. Die Höchst­wer­te liegen dann zwischen 14 und 20 Grad, im Süden und Ost zwischen 19 und örtlich 25 Grad.