Vor der Entschei­dung über eine Verlän­ge­rung des Lockdowns und weite­re Schul­schlie­ßun­gen befür­wor­ten die meisten Lehre­rin­nen und Lehrer in einer Online-Umfra­ge ihres Dachver­bands zwar einen Präsenz­un­ter­richt. Eine deutlich größe­re Mehrheit würde laut Umfra­ge des Verbands Bildung und Erzie­hung (VBE) aber erreicht, wenn Schulen selbst entschei­den dürften, ob sie bei hohen Inzidenz­wer­ten am Ort auf Wechsel­un­ter­richt umstei­gen können.

Von allen Schul­ar­ten insge­samt hatten sich 55 Prozent der mehr als 1000 befrag­ten Lehrkräf­te für einen flächen­de­cken­den Präsenz- und 45 Prozent für Wechsel­un­ter­richt ausge­spro­chen, teilte der Verband am Montag mit. Eine große Mehrheit der Befrag­ten (86 Prozent) ist demnach aber auch für die eigene Entschei­dung der Schulen. Die Lehrkräf­te wurden vom 30. Novem­ber bis zum 6. Dezem­ber 2020 befragt.

Richt­schnur für Präsenz- oder Wechsel­un­ter­richt müsse der landes­wei­te Inzidenz­wert sein, forder­te der VBE-Landes­vor­sit­zen­de Gerhard Brand. «Das heißt, die Landes­re­gie­rung definiert einen landes­wei­ten Grenz­wert, oberhalb des Wertes gehen die Schulen in den Wechsel­un­ter­richt, unter­halb des Wertes in den Präsenzunterricht.»

Sein Verband schlägt einen Inzidenz­wert von 50 als Grenze vor. «Von der landes­wei­ten Regelung sollte jedoch bei einer deutlich anderen Situa­ti­on auf Kreis­ebe­ne auch abgewi­chen werden können», sagte Brand. In einem großen Flächen­land wie Baden-Württem­berg müsse es Spiel­raum geben, um vor Ort auf die jewei­li­ge Situa­ti­on reagie­ren zu können.

Baden-Württem­bergs Ressort­che­fin Susan­ne Eisen­mann (CDU) will Kitas und Grund­schu­len auf jeden Fall schon ab dem 11. Januar wieder öffnen und hat sich für diesen Vorstoß massi­ve Kritik eingehandelt.