In der Pande­mie wollen sich viele Bürger gut und verläss­lich infor­mie­ren. Das fördert laut einer Studie das Vertrau­en in die Medien.

MAINZ (dpa) — Das Vertrau­en in Medien ist in Deutsch­land einer Langzeit­stu­die zufol­ge am Ende des Corona-Jahres 2020 deutlich gewachsen.

56 Prozent der Befrag­ten gaben im Novem­ber und Dezem­ber an, voll und ganz bezie­hungs­wei­se eher Medien zu vertrau­en, wenn es sich um wirklich wichti­ge Dinge wie etwa Umwelt­pro­ble­me, Gesund­heits­ge­fah­ren oder politi­sche Skanda­le dreht. Das geht aus den am Donners­tag von der Johan­nes Guten­berg-Univer­si­tät Mainz veröf­fent­lich­ten Ergeb­nis­sen der siebten Studi­en-Ausga­be hervor.

So hoch war der Wert demnach noch nie, die Ergeb­nis­se zu der Frage hatten sich in den vergan­ge­nen Studi­en-Ausga­ben in einer Spanne zwischen 28 und 44 Prozent bewegt. 2019 etwa waren es nur 43 Prozent gewesen. Werte für die «Langzeit­stu­die Medien­ver­trau­en» sind erstmals 2008 erfasst worden, dann nach einer Pause ab 2015 für jedes Jahr.

Zu den Ergeb­nis­sen der Studie, die reprä­sen­ta­tiv für die Bevöl­ke­rung in Deutsch­land ab 18 Jahren ist, hieß es: In der Corona-Krise sei der Infor­ma­ti­ons- und Orien­tie­rungs­be­darf in der Bevöl­ke­rung offen­bar mit wachsen­dem Vertrau­en in die Medien einher­ge­gan­gen. In der Mittei­lung beton­te die Hochschu­le an anderer Stelle zugleich: «Ob es sich hierbei um ein nachhal­ti­ges Vertrau­ens­plus handelt, muss sich erst noch zeigen.» Es sei möglich, dass sich die Stimmung in den darauf folgen­den Wochen erneut verän­dert habe, paral­lel zur wachsen­den Unzufrie­den­heit mit dem politi­schen Krisenmanagement.