MAIERHÖFEN (dpa) — Nach zweima­li­ger Corona-Zwangs­pau­se haben sich einige Allgäu­er Gemein­den von Viehschei­den mit Festzel­ten verab­schie­det. In Obermais­el­stein (Landkreis Oberall­gäu) werden die rund 1400 Kühe am Ende des Alpsom­mers nicht mehr an einen zentra­len Platz im Ort gebracht, sondern an mehre­ren Plätzen ohne Festbe­trieb für den weite­ren Trans­port verla­den. In Maier­hö­fen (Landkreis Lindau) werden die Tiere direkt mit Trans­por­tern von den Alpen geholt. Getrennt davon findet ein Heimat­fest zum Ende des Alpsom­mers statt.

Viele andere Gemein­den hätten sich im Gegen­satz dazu aber wieder für Viehschei­de wie vor der Pande­mie entschie­den, sagte der Geschäfts­füh­rer der Allgäu GmbH, Bernhard Joachim. Darun­ter seien auch belieb­te Urlaubs­or­te mit großen Feiern wie Oberstau­fen, Oberst­dorf, Bad Hinde­lang und Pfron­ten. Schließ­lich seien die Viehschei­de für viele Menschen ein «Reise­an­lass» — und verlän­ger­ten so die Haupt­sai­son im Allgäu über die Ferien­zeit hinaus.

Bei den Viehschei­den treiben Alphir­ten im Allgäu rund ein Drittel der etwa 31.000 Rinder von den Alpen teils geschmückt zurück ins Tal. Dort werden sie von ihren Hirten «geschie­den» und den Besit­zern zurück­ge­ge­ben. Vieler­orts wird das tradi­tio­nell gefei­ert: mit Musik, Verkaufs­stän­den, Fahrge­schäf­ten und Tausen­den Besuchern.