Konfir­miert und gefirmt wird sonst im Frühling. Nicht in diesem Jahr. Während der Corona-Pande­mie ist vieles durcheinandergeraten.

Pfarrer Matthi­as Vosse­ler von der Stifts­kir­che in Stutt­gart feier­te am Wochen­en­de zwei Konfir­ma­ti­ons­got­tes­diens­te mit insge­samt 18 Jugend­li­chen. «Es ist schon sehr vieles anders», sagte Vosse­ler. Das habe auch den Konfir­ma­ti­ons­un­ter­richt betrof­fen. «Sie haben toll mitge­macht», sagte er über die Teilneh­mer. Vieles sei digital gelau­fen, was für die jungen Leute kein Problem sei.

In Baden wurden nach Angaben der Landes­kir­che 2019 etwa 9000 Mädchen und Jungen konfir­miert. In diesem Jahr könnten es wegen der Corona-Verun­si­che­rung weniger sein. In Württem­berg gab es im vergan­ge­nen Jahr fast 16 500 Konfir­ma­tio­nen. In der Erzdiö­ze­se Freiburg wurden 2019 fast 9900 junge Menschen gefirmt, in der Diöze­se Rotten­burg-Stutt­gart waren es fast 12 900.

Die evange­li­schen Landes­kir­chen in Baden und Württem­berg gaben ihren Gemein­den für Konfir­ma­ti­ons­un­ter­richt und Gottes­diens­te eine Reihe von Ideen zur Gestal­tung unter Hygie­ne- und Abstands­re­geln mit auf den Weg. Entspre­chen­de Vorschlä­ge für die Firmung machten auch die Erzdiö­ze­se Freiburg und die Diöze­se Rotten­burg-Stutt­gart. So werde auf den gemein­sa­men Einzug der Jugend­li­chen in den Gottes­dienst ebenso verzich­tet wie auf Chorge­sang und Gruppen­fo­tos. Neue Elemen­te seien Video-Einspie­lun­gen oder WhatsApp-Gruppen.

Martin Trugen­ber­ger vom Pädago­gisch Theolo­gi­schen Zentrum in Stutt­gart sieht sogar einen positi­ven Aspekt: «Viele Formen, die unter Corona-Bedin­gun­gen neu gefun­den werden, greifen die aktuel­le Situa­ti­on, die Einschrän­kun­gen gut auf und wenden sie ins Positi­ve. Die Kirche nutzt dadurch die Krise als Chance.»