OFFENBACH/MÜNCHEN (dpa) — Schwe­re Gewit­ter, Stark­re­gen und Hagel: Davor warnt der Deutsche Wetter­dienst (DWD) auch weiter­hin. Vor allem die trocke­nen Böden berei­ten Exper­ten Sorgen. Bayern berei­tet sich auf Hochwas­ser vor.

Der Deutsche Wetter­dienst warnt vor Dauer­stark­re­gen am Alpen­rand. Dabei ist im Laufe des Freitags und Samstags «extrem ergie­bi­ger Dauer­re­gen» zwischen 50 und 140 Litern pro Quadrat­me­ter inner­halb von 48 Stunden möglich, verstärkt durch Gewit­ter. Das teilte der DWD am Freitag mit.

Auch im restli­chen Altbay­ern könnte es demnach mit Mengen zwischen 50 und 80 Litern pro Quadrat­me­tern anhal­tend stark regnen. Das Bayeri­sche Rote Kreuz setzte vorsorg­lich die Luftret­tung der Wasser­wacht in erhöh­te Bereitschaft.

Auslö­ser ist laut Wetter­dienst ein Höhen­tief, das im Laufe des Tages vom Boden­see­raum aus über den Süden Bayerns zieht.

Größe­re Regio­nen könnten von Hochwas­ser betrof­fen sein

Vor allem kleine­re Gewäs­ser könnten deswe­gen inner­halb kurzer Zeit stark anstei­gen und über die Ufer treten, teilte der bayeri­sche Hochwas­ser­nach­rich­ten­dienst auf seiner Websei­te mit. «Regio­nal können auch größe­re Regio­nen von Hochwas­ser betrof­fen sein.»

Auf Grund der «sehr dynami­schen Wetter­ent­wick­lung» war am Vormit­tag noch unklar, wo genau Bäche und Flüsse über die Ufer treten könnten. «Das Risiko, von ergie­bi­gem Stark­re­gen getrof­fen zu werden, nimmt jedoch Richtung Süden und Osten zu», schrie­ben die Hochwasserfachleute.

Das Bayeri­sche Rote Kreuz hat für die Luftret­ter der Wasser­wacht Alarm­stu­fe 1 von 3 angeord­net, wie ein BRK-Sprecher mitteil­te. Die «Air Rescue Specia­lists» sind Einsatz­kräf­te, die mit einem Hubschrau­ber über das Einsatz­ge­biet geflo­gen werden und verun­glück­te oder hilflo­se Menschen retten können. Zuletzt waren die Luftret­ter der bayeri­schen Wasser­wacht laut BRK beim Ahrtal-Hochwas­ser in Rhein­land-Pfalz im Einsatz.

Unwet­ter-Warnung auch im Osten und Nordosten

Der DWD warnte zudem vor örtlich starken, zum Teil schwe­ren Gewit­tern mit Stark­re­gen im Osten und Nordos­ten. Verein­zelt könne es auch Hagel­schau­er und Windbö­en geben. Am Abend sollen weite­re Schau­er- und Gewit­ter­wol­ken vom Westen und Nordwes­ten her aufzie­hen. Auch hier seien unwet­ter­ar­ti­gen Entwick­lun­gen nicht ausgeschlossen.

Die Nieder­schlä­ge im Süden des Landes waren nach bishe­ri­gen Angaben in der Nacht zum Freitag nicht so stark wie befürch­tet. Polizei und Rettungs­kräf­te in Oberbay­ern melde­ten nur verein­zelt vollge­lau­fe­ne Keller und überschwemm­te Straßen­un­ter­füh­run­gen. Nach der langen Trocken­heit konnten die Böden mancher­orts das Wasser nicht schnell genug aufneh­men, weshalb das Wasser nur oberfläch­lich ablau­fen konnte, wie ein Polizei­spre­cher mitteil­te. Auch in Berlin und in Teilen Branden­burgs gab es in der Nacht zum Freitag Regen — aller­dings sei es bislang zu keinen Einsät­zen gekom­men, sagte ein Sprecher der Berli­ner Feuerwehr.