BERLIN (dpa) — Ein Hype im Netz um Elotrans führt zu leeren Regalen in Apothe­ken. Der Apothe­ker­ver­band warnt vor Rücksichts­lo­sig­keit. Wem nach der Weihnachts­fei­er der Schädel brummt, kann zu Alter­na­ti­ven greifen.

Der Apothe­ker­ver­band warnt vor Engpäs­sen beim Durch­fall­me­di­ka­ment Elotrans. Zuletzt ist in sozia­len Medien ein Anti-Kater-Hype um das Mittel entstanden.

«Es gibt einen Liefer­eng­pass, weil die Nachfra­ge so groß ist», erklärt deshalb Stefan Fink, Vorstands­mit­glied der Bundes­ver­ei­ni­gung Deutscher Apothe­ker­ver­bän­de (ABDA). Bei vielen Großhänd­lern sei das Medika­ment derzeit nicht verfüg­bar, sagt Fink. Die Folge: In mehre­ren Apothe­ken stehen die Elotrans-Regale leer, auch online ist das Medika­ment meist ausverkauft.

Als Anti-Kater-Mittel eingesetzt

Seit Monaten wird das rezept­freie Medika­ment des hessi­schen Pharma­un­ter­neh­mens Stada in den sozia­len Medien als Anti-Kater-Mittel gehan­delt. In den Kommen­ta­ren auf dem Insta­gram-Account von Elotrans und in den Bewer­tun­gen von Online-Shops ist oft von einer Einnah­me vor oder während einer Party­nacht die Rede.

Das Problem der Liefer­schwie­rig­kei­ten sei im Sommer in den Apothe­ken aufge­schla­gen, sagt Fink. Der ABDA-Vorstand führt das auf den Hype im Netz zurück: «Es scheint wirklich einen starken Zusam­men­hang zu geben.» Die große Nachfra­ge habe wieder­um zu Liefer­eng­päs­sen geführt. Zuletzt habe er im August die Möglich­keit gehabt, für seine Apothe­ke eine größe­re Menge von Elotrans einzu­kau­fen. Auf dem eigenen Insta­gram-Account versprach der Herstel­ler schon vor einigen Wochen, dass man an einer Auswei­tung der Produk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten arbeite.

Da das Medika­ment einen anderen Sinn habe, als einen Kater zu bekämp­fen, fordert der Apothe­ker mehr Aufklä­rung. Fink nennt als Anwen­dungs­bei­spie­le Säuglin­ge und Klein­kin­der mit starken Durch­fall­erkran­kun­gen oder Fernrei­sen­de, die sich präven­tiv schüt­zen wollen. Wer dagegen Alkohol trinke, solle das lieber mit mineral­hal­ti­gen Geträn­ken wie Apfel­saft ausglei­chen. Nach Finks Worten ist es «nicht notwen­dig, dass man Medika­men­te für Säuglin­ge wegkauft».