Die Vierschan­zen­tour­nee beginnt! Vor leeren Rängen, aber mit zwei ganz heißen deutschen Kandi­da­ten steht am Montag in Oberst­dorf der Auftakt an. Das Schan­zen­spek­ta­kel wird in Zeiten von Corona anders ausse­hen als sonst.

Los geht’s! An diesem Montag (16.30 Uhr/ZDF und Euros­port) steht in Oberst­dorf die erste Skisprung-Quali­fi­ka­ti­on der Vierschan­zen­tour­nee auf dem Programm. Es ist der Auftakt zu zehn turbu­len­ten Tagen, wie sie Sprin­ger und Verant­wort­li­che so selbst noch nicht erlebt haben.

HOFFNUNGSTRÄGER: Weltmeis­ter Markus Eisen­bich­ler und Flug-Weltmeis­ter Karl Geiger tragen die deutschen Hoffnun­gen für den ersten deutschen Tournee-Titel seit Sven Hanna­wald 2001/02. «Eisei» ist in Hochform, sein Kumpel Geiger kommt gerade aus der Corona-Quaran­tä­ne und will für eine Überra­schung sorgen. «Wir haben eine gute Speer­spit­ze, aber es gibt auch noch andere», sagte Bundes­trai­ner Stefan Horng­a­cher am Sonntag. Man befin­de sich «in Lauerstellung».

SORGENKINDER: Davon können die frühe­ren Leistungs­trä­ger Severin Freund, Richard Freitag und Andre­as Wellin­ger aktuell nur träumen. Das Trio hat vor Oberst­dorf jede Menge Sorgen. Während Wellin­ger und Freitag noch gar keine Weltcup-Punkte haben, präsen­tier­te sich Routi­nier Freund nach gutem Start zuletzt in Engel­berg schwach. Für alle drei geht es darum, über Garmisch-Parten­kir­chen hinaus auch für die beiden Öster­reich-Sprin­gen im Aufge­bot zu bleiben.

TOPFAVORIT: An Serien­sie­ger Halvor Egner Grane­rud führt in dieser Saison kein Weg vorbei. Nach fünf Weltcup-Erfol­gen am Stück ist der Norwe­ger klarer Favorit auf den golde­nen Adler. Dabei wäre er um ein Haar aus dem natio­na­len Kader gestri­chen worden. «Er war nicht der Beste im Sommer. Aber er hat sich Schritt für Schritt entwi­ckelt. Deswe­gen habe ich ihn auch ins Team genom­men, obwohl er es von den Ergeb­nis­sen nicht verdient gehabt hätte», sagte Trainer Alexan­der Stöckl in einem Inter­view dem «Münch­ner Merkur» und der «tz».

NEUE OPTIK: Wo sonst zehntau­sen­de Fans feiern und singen, wird diesmal Stille herrschen. Wie so viele andere Sport­events muss 2020/21 auch die Tournee ohne Zuschau­er statt­fin­den. Exper­ten wie Sven Hanna­wald (ARD), Martin Schmitt oder der ehema­li­ge Bundes­trai­ner Werner Schus­ter (beide Euros­port) sind nicht wie gewohnt direkt an den Schan­zen, sondern in den TV-Studi­os in Köln und München.