ENGELSKIRCHEN/HIMMELSTADT (dpa) — Buntstif­te, Puppen und Handys: Für Weihnach­ten haben viele Kinder bereits ihre Wunsch­lis­te erstellt. Oft stehen darauf auch Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann.

Nora wünscht sich ein Fahrrad ohne Rücktritt, Lea einen zwei Meter großen Teddy und Max einen fernge­steu­er­ten Dinosau­ri­er. Im Advent stapeln sich Zehntau­sen­de Wunsch­zet­tel von Kindern in den sieben deutschen Weihnachtspostämtern.

Klassi­ker wie Mal- und Bastel­sa­chen, Lego, Playmo­bil oder Barbie-Puppen seien stark gefragt, dazu aber auch Handys oder Tablets, sagt Rosema­rie Schot­te, ehren­amt­li­che Leite­rin des Weihnachts­post­amts im unter­frän­ki­schen Himmelstadt.

Oft haben die Kinder ganz genaue Vorstel­lun­gen, die sie dem Christ­kind oder Weihnachts­mann mittei­len. Die fünfjäh­ri­ge Ina etwa wünscht sich «alles mögli­che für die Puppen­kü­che, und zwar Staub­sauger, Teigmi­xer und Smoothie-Maker». Jaron hätte gerne eine «E‑Gitarre mit einem guten Verstär­ker», Louis eine Zucker­wat­te­ma­schi­ne und Klara ein Pupskis­sen. Manche Kinder schrei­ben die Bestell­num­mer eines Artikels dazu oder kleben Bildchen aus Werbe­pro­spek­ten auf, damit an Heilig­abend auch ja das richti­ge Geschenk unter dem Baum liegt.

Die Spiel­zeug­bran­che hofft trotz gestie­ge­ner Preise und allge­mein getrüb­ter Konsum­stim­mung auf ein gutes Weihnachts­ge­schäft. Die vergan­ge­nen Krisen hätten gezeigt, dass Eltern und Großel­tern lieber an sich selbst sparten und ihr Geld statt­des­sen für die Kinder ausgä­ben, meint Steffen Kahnt, Geschäfts­füh­rer des Handels­ver­bands Spielwaren.

Wünsche, die nicht mit Geld bezahl­bar sind

Doch neben Spiel­sa­chen oder Büchern äußern viele Kinder auch Wünsche, die nicht mit Geld bezahl­bar sind. «Oft spielen Geschen­ke nicht mehr die allei­ni­ge Haupt­rol­le. Etwa die Hälfte der Wünsche sind ideell», schätzt Britta Töllner, Spreche­rin der Deutschen Post für die Christ­kind­post­fi­lia­le Engels­kir­chen bei Köln. In diesem Jahr wird beson­ders oft «Frieden» genannt: «Bitte kannst du machen das der Krieg aufhört und alle Menschen genug zum essen haben?»

Die fleißi­gen Helfe­rin­nen und Helfer in den Postäm­tern beant­wor­ten jede Zuschrift — auch in verschie­de­nen Sprachen, denn die Briefe kommen aus aller Welt. Das Engels­kir­che­ner Christ­kind antwor­tet in diesem Jahr erstmals auch auf Ukrai­nisch. Es seien bereits mehre­re Briefe ukrai­ni­scher Kinder einge­gan­gen, berich­tet Töllner. «Ich möchte, dass Papa kommt», schreibt die achtjäh­ri­ge Alina, die zurzeit in Wupper­tal wohnt. Sofia aus Dortmund wünscht sich «schöne Kleidung», einen Laptop und dass sie Deutsch und Englisch sprechen lernt.

Auffal­lend häufig fänden sich in den Kinder­brie­fen dieses Mal auch Wünsche für ein schönes und fried­vol­les Weihnach­ten zu Hause, sagt Töllner. Etwa «ein ruhiges Fest», «Kekse naschen bei Kerzen­licht», «dass Oma und Opa kommen» oder «dass Mama und Papa mehr Zeit für mich haben». Die Vermu­tung der Weihnachts­post-Exper­tin: Die großen Krisen und die Sorgen der Erwach­se­nen weckten wohl auch bei den Kleinen ein Bedürf­nis nach Sicher­heit und Harmonie.

Von Petra Albers, dpa