REUTLINGEN (dpa/lsw) — Alle Jahre wieder erstrah­len in Baden-Württem­berg die Weihnachts­häu­ser. Unzäh­li­ge Lämpchen sorgen für festli­chen Glanz und sollen vor allem Kinder erfreu­en — trotz hoher Energiekosten.

Weihnachts­häu­ser im Südwes­ten sollen in diesem Advent wieder leuch­ten. Nach der Pande­mie-Pause soll etwa das Weihnachts­haus in Lichten­stein (Landkreis Reutlin­gen) am Samstag (17.00 Uhr) erstrah­len. Den Hebel soll kein gerin­ge­rer als der Nikolaus umlegen. «Wir wollen das trotz hoher Energie­prei­se vor allem für die Kinder machen», sagte Jörg Meißel, der sein Haus seit rund zehn Jahren weihnacht­lich schmückt. Die Kleinen seien enttäuscht gewesen, dass die Lichter zwei Jahre lang ausge­blie­ben seien. Dafür nehme er auch eine entspre­chen­de Strom­rech­nung in Kauf. «Die ist mir egal.»

In diesem Jahr sollen eine Eisbä­ren­land­schaft, eine Krippe und ein Weihnachts­wald vor dem Haus für Begeis­te­rung sorgen. Mehr als 80 Figuren erstrah­len dabei. Dafür nötig seien mehr als 50.000 Lichter, so Weihnachts­fan Meißel. Das Weihnachts­haus im ein paar Kilome­ter entfern­ten Pliez­hau­sen erstrahlt tradi­tio­nell erst um den 3. und 4. Advent.

«Die Corona-Zeit war lang genug und da musste man auf vieles verzich­ten», sagte Josef Glogger aus dem schwä­bi­schen Balzhau­sen im Landkreis Günzburg. Die Kinder müssten in der Weihnachts­zeit auch eine Freude haben. «Das ist ein alter Brauch und Bräuche sollte man weiter­füh­ren.» Glogger schmückt sein Haus seit mehr als einein­halb Jahrzehn­ten und sammelt damit auch Geld für die Unikli­nik in Ulm, wo seine Ehefrau wegen einer Krebs­er­kran­kung behan­delt wurde. Im vergan­ge­nen Jahr habe er so mehr als 5000 Euro spenden können.

Das Weihnachts­haus in Karls­ru­he-Neureut betei­ligt sich wie im Oktober angekün­digt wegen der Energie­kri­se nicht an der Tradi­ti­on. «Nächs­tes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder dabei», sagte Thors­ten Grüger.