BERLIN (dpa/tmn) — Wenn es wärmer wird, sind sie wieder aktiv: Zecken. Sie krabbeln im Gras, stechen Menschen und können so Krank­hei­ten übertra­gen. Was das bedeu­tet — und wie Sie sich schüt­zen können.

Den Stich einer Zecke sollte man nicht unter­schät­zen. Die Tiere können Krank­hei­ten übertra­gen, beispiels­wei­se Borre­lio­se und FSME. In beiden Fällen kann das die Nerven schädi­gen und zu langfris­ti­gen neuro­lo­gi­schen Folgen führen. Darauf macht die Deutsche Hirnstif­tung aufmerksam.

Viren und Bakterien

Bei Borre­lio­se handelt sich um eine Bakte­ri­en­in­fek­ti­on. Die Übertra­gung kann bis zu zwei Tage dauern. Daher ist es wichtig, dass man den Körper möglichst zeitnah auf Zecken absucht und die Tiere schnellst­mög­lich entfernt, nachdem man etwa im hohen Gras unter­wegs war. Gegen Borre­lio­se gibt es keine Impfung. Erkrank­te werden mit Antibio­ti­ka behan­delt. Falls es einen Stich gab, sollte man ihn beobach­ten — und zum Arzt gehen, wenn sich ein roter Kreis bildet.

FSME steht für Frühsom­mer-Menin­go­en­ze­pha­li­tis. Die FSME-Viren werden schon inner­halb kurzer Zeit nach dem Stich übertra­gen. Sie gelten als Auslö­ser etwa für eine gefähr­li­che Entzün­dung des Gehirns, der Hirnhäu­te oder des Rücken­marks. Für Menschen ab dem 50. Lebens­jahr kann FSME sogar lebens­be­droh­lich sein, warnt die Deutsche Hirnstiftung.

Impfung kann vor FSME schützen

Immer­hin: Gegen FSME kann man sich schüt­zen — mit einer Impfung. Sie ist empfeh­lens­wert für Menschen, die sich viel draußen in der Natur aufhal­ten und in einem Risiko­ge­biet leben — etwa im Süden und Südos­ten Deutsch­lands. Eine Karte zu den aktuel­len Risiko­ge­bie­ten gibt es online beim Robert Koch-Insti­tut (RKI).

Die Tiere sind schon ab Tempe­ra­tu­ren von etwa acht Grad aktiv. Mit der Impfung sollte man also frühzei­tig im Jahr begin­nen. Zumal man zwischen den drei Impfdo­sen einen zeitli­chen Abstand einhal­ten muss.

Für gefähr­de­te Bevöl­ke­rungs­grup­pen inner­halb Deutsch­lands überneh­men die Kranken­ver­si­che­run­gen in der Regel die Kosten der Impfung. Beruf­li­che Impfun­gen etwa für Forst­ar­bei­ter sind Ausnah­men. Je nach Kranken­kas­se werden auch Impfun­gen vor Auslands­rei­sen übernommen.

Der vollstän­di­ge Impfschutz hält etwa drei Jahre

Die Herstel­ler bieten derzeit zwei verschie­de­ne Impfsche­ma­ta an. Beim Standard­ver­fah­ren erfolgt etwa ein bis drei Monate nach dem ersten Impfter­min die zweite Impfdo­sis. Damit besteht dann bereits ein 98-prozen­ti­ger Schutz. Dieser hält laut RKI aber meist nur ein Jahr.

Für einen vollstän­di­gen Schutz sind drei Impfdo­sen notwen­dig — die Dritte ist fünf bis zwölf Monate nach der zweiten Impfdo­sis fällig.

Alter­na­tiv gibt es auch eine Schnell­imp­fung. Bei diesem Schema­ta erfolgt die zweite Impfdo­sis bereits 14 Tage nach dem ersten Termin. Und die dritte Impfdo­sis folgt dann wieder fünf bis zwölf Monate nach dem zweiten Termin. Die Varian­te ist inter­es­sant für Menschen, die kurzfris­tig in ein Risiko­ge­biet reisen. In beiden Fällen sollte man seinen Impfschutz nach drei Jahren auffri­schen lassen.