STUTTGART (dpa/lsw) — Im Tarif­kon­flikt des baden-württem­ber­gi­schen Einzel­han­dels erhöht die Gewerk­schaft Verdi den Druck. Sie rief am Freitag zu Warnstreiks in Karls­ru­he und Pforz­heim auf, wie Verhand­lungs­füh­rer Bernhard Franke in Stutt­gart mitteil­te. Beschäf­tig­te von Kaufland-Filia­len, Galeria Karstadt Kaufhof sowie von H&M und Primark seien aufge­for­dert, sich zu betei­li­gen. Auch in den kommen­den Tagen solle es zum Teil mehrtä­gi­ge Arbeits­nie­der­le­gun­gen geben. Franke sagte: «Die Beschäf­tig­ten sind stink­sauer, für ihre gute Arbeit sollen sie nicht einmal den Infla­ti­ons­aus­gleich bekommen.»

Am 16. Septem­ber ist die vierte Verhand­lungs­run­de in Korntal-Münchin­gen (Kreis Ludwigs­burg) geplant. Bereits in den vergan­ge­nen Monaten war es immer wieder zu Warnstreiks gekom­men. Der Protest der Arbeit­neh­mer­sei­te richtet sich gegen das Arbeit­ge­ber­an­ge­bot, das für 36 Monate insge­samt 5,4 Prozent mehr Geld vorsieht. Die Gewerk­schaft fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr 4,5 Prozent mehr Lohn und einen Zuschlag von 45 Euro im Monat sowie einen Mindest­lohn von 12,50 Euro pro Stunde.

Im Einzel- und Versand­han­del in Baden-Württem­berg arbei­ten nach Angaben von Verdi rund 490.000 Beschäftigte.