LONDON (dpa) — Es ist die nächs­te royale Woche, die dem briti­schen Königs­haus bevor­steht. Ein beson­de­rer Hochzeits­tag und ein Kinder­ge­burts­tag kommen auf Prinz William und Herzo­gin Kate zu.

Sie sind die Hoffnungs­trä­ger des briti­schen Königs­hau­ses: Skandal­frei und beliebt stehen Prinz William (38) und seine Frau Herzo­gin Kate (39) wie wenige Royals für den Wandel hin zu einer moder­nen Monar­chie. Am Donners­tag (29. April) feiern Will und Kate, wie viele Briten sie nennen, ihren zehnten Hochzeitstag.

Es gibt wohl nicht wenige Royals-Fans, die sich wünschen, dass William direkt zum König gekrönt wird, wenn seine Großmutter Eizabeth II. (95) irgend­wann einmal stirbt. Dass diese Zeit für den Herzog von Cambridge, wie der offizi­el­le Titel lautet, näher rückt, machte der Tod seines Großva­ter Prinz Philip deutlich.

Nun aber steht erst einmal die Rosen­hoch­zeit an. Es sind gute Nachrich­ten für das Königs­haus, denn kurz nach der Trauer­fei­er für Prinz Philip ist der Jahres­tag ein Zeichen, dass das Leben weiter­geht — und eine Erinne­rung an die Trauung in der Kathe­dra­le Westmins­ter Abbey.

Von diesem 29. April 2011 sind viele Bilder noch im Kopf. Kates atembe­rau­ben­des Kleid, ihre Schwes­ter Pippa Middle­ton als Braut­jung­fer im figur­be­ton­ten Kleid, der blaue Himmel und Williams Lächeln in roter Parade­uni­form. Und natür­lich der öffent­li­che Kuss des frisch­ba­cke­nen Ehepaa­res auf dem Balkon des Bucking­ham-Palasts, von Millio­nen Menschen an den Bildschir­men erwar­tet und erhofft.

Es sei eine richti­ge Märchen­hoch­zeit gewesen, sagte Seyi Obakin, Chef der Wohltä­tig­keits­or­ga­ni­sa­ti­on Centre­point und damals unter den Gästen, dem «Daily Mirror». «Man konnte die Aufre­gung des Tages in ihren Gesich­tern sehen — und in seinem Gesicht den Stolz, dass er (…) jeman­den heira­tet, den er wirklich liebt.»

Drei Kinder haben Kate und William mittler­wei­le. Zur erneu­ten royalen Woche passt, dass Prinzes­sin Charlot­te kurz nach dem Ehren­tag ihrer Eltern sechs Jahre alt wird — am 2. Mai.

Nur selten sieht man die jünge­re Schwes­ter von Irgend­wann-einmal-König Prinz George (7) in der Öffent­lich­keit. Zum Geburts­tag wird es vermut­lich ein neues offizi­el­les Bild der Prinzes­sin geben, fotogra­fiert von Mutter Kate — wie schon vom jüngs­ten Sohn Prinz Louis zu dessen drittem Geburts­tag am vorigen Freitag. Auch ein neues Porträt der Eltern ist denkbar.

Zurück zur Rosen­hoch­zeit: Laut «Mirror» will die BBC eine Dokumen­ta­ti­on über die Feier am 29. April 2011 ausstrah­len. Aus aller Welt werden Glück­wün­sche eintref­fen. Ein beson­de­res Präsent, mutma­ßen Palast-Kenner, könnte «Her Majes­ty» Eliza­beth II. persön­lich machen. «Es ist sehr wahrschein­lich, dass sie ein beson­de­res Geheim­nis plant, um Kates zehn Jahre in der könig­li­chen Familie zu würdi­gen — etwas, um den Tag beson­ders zu machen», sagte Duncan Larcom­be, einst Royals-Exper­te der «Sun», kürzlich dem «OK! Magazi­ne». Im Gespräch ist etwa ein neuer Titel für die künfti­ge «Queen Consort», die Prinzgemahlin.

Damit könnte die Königin zudem die Bedeu­tung ihrer Schwie­ge­ren­ke­lin würdi­gen. «Kate und die Queen verste­hen sich fantas­tisch», sagte Larcom­be. «Kate schafft es, dieses Gleich­ge­wicht zu halten zwischen der Verbeu­gung vor ihr als Oberhaupt der könig­li­chen Familie in der Öffent­lich­keit sowie der Möglich­keit, sich bei ihr als Urgroß­mutter ihrer Kinder zu melden.» Cathe­ri­ne Middle­ton, so ihr bürger­li­cher Name, fällt seit Jahren mit vollem Einsatz für die «Firma» auf, wie die Royals sich angeb­lich auch mal selbst nennen.

William seiner­seits hat Betäti­gungs­fel­der gefun­den. In seiner Rolle als Präsi­dent des engli­schen Fußball­ver­bands FA kriti­sier­te er jüngst die Idee einer geschlos­se­nen Super League. Darüber hinaus engagiert er sich gemein­sam mit Natur­fil­mer David Atten­bo­rough für die Umwelt und tritt damit in die Fußstap­fen seines Vaters Charles. Auch die psychi­sche Gesund­heit ist ihm wichtig, zu diesem Thema sprach er unter anderem schon auf dem Weltwirt­schafts­fo­rum in Davos.

Darge­stellt werden die Herzo­gin und der Prinz oft als ganz norma­le Leute. In boden­stän­di­ger Kleidung besuch­te das Paar am Diens­tag eine Lammfarm in Durham und scheu­te sich nicht, in den Traktor zu steigen oder auf Stroh­bal­len Platz zu nehmen. Und: «Zu Hause sind sie einfach nur William und Kate», schwärm­te das Magazin «People» Anfang April. «Er berei­tet Tee für die Gäste, sie serviert vielleicht Enchiladas.»

Wie alle anderen Eltern hätten sie in der Pande­mie wegen Homeschoo­ling mehr zu tun und würden sich die Aufga­ben teilen. «Ich bin eine Friseu­rin gewor­den, sehr zum Entset­zen meiner Kinder», erzähl­te Kate während des Corona-Lockdowns.

Klar ist: Der zehnte Hochzeits­tag ist trotz Pande­mie ein beson­de­rer. Natür­lich wird es keine große Feier geben, aber die gelocker­ten Corona-Aufla­gen würden ein Treffen mit Famili­en­mit­glie­dern im Freien erlau­ben. Zudem ist die von der Queen verord­ne­te, zweiwö­chi­ge Trauer­zeit für Prinz Philip vorbei.

Die Hoffnun­gen von Royals-Fans werden sich aber nicht so bald erfül­len: Bis William den Thron besteigt, wird es noch dauern. Dass sein Vater Charles nach Jahrzehn­ten in Warte­stel­lung auf die Krone verzich­tet, halten Königs­haus-Beobach­ter für unwahrscheinlich.

Von Benedikt von Imhoff, dpa