RUST (dpa) — Noch sind es nur verein­zel­te Licht­bli­cke für Achter­bahn-Fans: Nach dem Heide-Park in Nieder­sach­sen macht nun auch der Europa-Park in Baden-Württem­berg wieder auf — unter stren­gen Aufla­gen. Wie sieht es anders­wo in Deutsch­land aus?

Als einer der ersten großen Freizeit­parks Deutsch­lands öffnet der Europa-Park in Baden-Württem­berg wieder seine Pforten für Besucher. Ab heute empfängt der Park in Rust nach mehr als sechs Monaten der Corona-Zwangs­pau­se wieder Besucher.

Damit ist er nach Angaben des Verbands deutscher Freizeit­parks und Freizeit­un­ter­neh­men (VDFU) bundes­weit der zweite klassi­sche Freizeit­park mit konkre­tem Öffnungs­ter­min. Noch früher konnte demnach nur der Heide-Park in Nieder­sach­sen wieder aufma­chen: am 1. Mai nach einer entspre­chen­den Gerichts­ent­schei­dung. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben gut 90 Freizeiteinrichtungen.

Andern­orts müssen sich Achter­bahn-Freun­de und Show-Fans dagegen meist noch gedul­den. Ein Überblick über die Lage in mehre­ren Bundesländern:

So öffnen die einzel­nen Bundesländer

In Baden-Württem­berg ist der Europa-Park Vorrei­ter. Er wurde vom Land als Modell­pro­jekt ausge­wählt und darf früher öffnen als eigent­lich vorge­se­hen — im Gegen­satz zu Konkur­ren­ten. Ein Sprecher des Stutt­gar­ter Sozial­mi­nis­te­ri­ums erklär­te dazu: «Der Europa-Park hat ein überzeu­gen­des Konzept vorge­legt, aus dem wir uns Erkennt­nis­se erhof­fen, die auch auf andere (…) Freizeit­parks und Berei­che übertrag­bar sind.» In Rust will man mit einer stark reduzier­ten Besucher­zahl begin­nen. Am ersten Tag dürfen nur 3000 Menschen die Attrak­tio­nen nutzen, am Samstag schon 6500, in den Tagen darauf 10 000. So will man die Abläu­fe testen, bevor schließ­lich die eigent­lich erlaub­ten 20 000 Gäste zugelas­sen werden. Besucher müssen sich an umfang­rei­che Aufla­gen halten, etwa an eine weitrei­chen­de Masken­pflicht. Außer­dem müssen sie nachwei­sen, dass sie genesen, geimpft oder getes­tet sind. Tickets müssen vorab gekauft werden.

In Hessen berei­tet sich das Taunus Wunder­land in Schlan­gen­bad auf den Saison­start vor. «Am 1. Juni öffnen wir exklu­siv für die Inhaber von Jahres­kar­ten und am 2. Juni für alle», sagte eine Spreche­rin des Freizeit­parks. Voraus­set­zung sei, dass die Sieben-Tages-Inzidenz im Rhein­gau-Taunus-Kreis weiter­hin unter 100 liege. Auch hier gelten Aufla­gen in Bezug auf Ticket­kauf, Abstand und das Tragen von Masken. Die Angebo­te inner­halb von Gebäu­den sind geschlos­sen, im Restau­rant werden nur Speisen zum Mitneh­men angeboten.

In Bayern fehlt bislang eine Öffnungs­per­spek­ti­ve — genau­so wie beim Holiday Park in Haßloch in Rhein­land-Pfalz. Dort wartet man noch auf die Beschlüs­se der Landesregierung.

Der Heide-Park Soltau in Nieder­sach­sen empfängt schon seit dem 1. Mai wieder Gäste — nach Angaben einer Spreche­rin war er der erste wieder geöff­ne­te Freizeit­park in Deutsch­land. Um die Abstän­de einhal­ten zu können, werden derzeit nur halb so viele Besucher wie vor der Pande­mie in das Resort in der Lünebur­ger Heide gelas­sen: etwa 10 000. Online-Ticket­kauf ist Pflicht. Die Tages­gäs­te müssen zudem ein negati­ves Testergeb­nis mitbrin­gen — es sei denn, sie sind genesen oder vollstän­dig geimpft. Auch hier gilt eine weitrei­chen­de Masken­pflicht. Auch kleine­re Parks im Land sind schon offen, etwa der Seren­ge­ti-Park in Hoden­ha­gen oder der Magic-Park Verden.

Die Freizeit­parks in Nordrhein-Westfa­len kriti­sie­ren dagegen, dass sie immer noch keine Perspek­ti­ve für mögli­che Öffnun­gen bekom­men hätten. Nach der NRW-Coronaschutz­ver­ord­nung vom 12. Mai ist der Betrieb von Freizeit- und Vergnü­gungs­stät­ten in dem Bundes­land derzeit unter­sagt. Vom Verbot ausge­nom­men sind dagegen etwa Freibä­der oder Minigolf­an­la­gen, die unter Aufla­gen öffnen dürfen. Das Phanta­sia­land in Brühl bei Köln sprach von einer «nicht nachvoll­zieh­ba­ren Ungleich­be­hand­lung». Es hande­le sich um «eine grund­lo­se Benachteiligung».