MÜNCHEN (dpa/lby) — Diebe machen sich im Freistaat immer wieder an Unter­bö­den von Autos zu schaf­fen. Ihr Ziel: Kataly­sa­to­ren und die wertvol­len Metal­le darin. Die anhal­tend hohe Zahl solcher Diebstäh­le konnte auch mit Corona zusammenhängen.

Die Zahl der Kataly­sa­to­ren-Diebstäh­le in Bayern war im zweiten Jahr der Corona-Pande­mie ähnlich hoch wie im Vorjahr. Bis Mitte Dezem­ber 2021 sei eine mittle­re dreistel­li­ge Zahl im Freistaat erfasst worden, teilte das Landes­kri­mi­nal­amt (LKA) in München mit. Im Vorjahr hatten die Ermitt­ler eine «fast identi­sche Anzahl an Vorgän­gen» in diesem Bereich gemel­det — eine deutli­che Steige­rung gegen­über den Jahren 2017 bis 2019 mit einer jeweils niedri­gen zweistel­li­gen Zahl von Katalysator-Diebstählen.

Nach Angaben der ADAC-Straßen­wacht hat sich die Zahl 2021 bundes­weit gegen­über dem Vorjahr sogar mehr als verdop­pelt — von 420 gestoh­le­nen Kataly­sa­to­ren auf 903 bis Anfang Dezem­ber 2021. Dies seien nur die Fälle, in denen die Straßen­wacht zur Hilfe gerufen worden sei, teilte der ADAC mit.

Tatsäch­li­che Erkennt­nis­se zu den Gründen für den Anstieg der Fallzah­len habe das LKA nicht, sagte ein Sprecher. Die Ermitt­ler vermu­ten demnach aber, dass die Corona-Krise in zweifa­cher Hinsicht eine Rolle spielt. Zum einen trügen eine schlech­te wirtschaft­li­che Situa­ti­on und Arbeits­lo­sig­keit zu vermehr­ten Diebstäh­len bei.

Zum anderen seien während der Pande­mie die Preise für Edelme­tal­le gestie­gen. «Da die Kataly­sa­to­ren Edelme­tal­le wie zum Beispiel Palla­di­um oder Platin enthal­ten und die Edelme­tall­prei­se aktuell sehr hoch sind, können hiermit von den Tätern gute Preise beim Verkauf erzielt werden», sagte ein LKA-Sprecher.

Beson­ders häufig entwen­den die Diebe nach Erkennt­nis­sen der Ermitt­ler Kataly­sa­to­ren von Fahrzeu­gen der Marken VW, BMW, Opel, Merce­des und Audi. Gerade bei VW hänge dies aber auch damit zusam­men, dass von diesem Herstel­ler mehr Autos auf den Straßen unter­wegs seien als von anderen Marken, sagte ein LKA-Sprecher.

Auffäl­lig sei auch, dass die Diebe beson­ders gern ältere Model­le ab dem Baujahr 1993 ins Visier nehmen, sagte der Sprecher. «Bei diesen Fahrzeu­gen liegt der Kataly­sa­tor gut erreich­bar in der Mitte des Wagen­bo­dens. Bei jünge­ren Fahrzeu­gen ist der Kataly­sa­tor wesent­lich schwe­rer zu errei­chen, da dieser direkt am Motor liegt.»

Zum Schutz vor solchen Diebstäh­len könne man nur raten, Autos wo möglich in Garagen abzustel­len, hieß es vom LKA. Helfen könnten auch Alarm­an­la­gen mit Neigungs­mel­dern, die das Aufbo­cken des Autos erken­nen, teilte der ADAC mit. Deren Einbau lohne sich gerade bei älteren Autos aber unter Umstän­den nicht mehr.