VOORSCHOTEN (dpa) — Am frühen Morgen bei Den Haag: Ein Güter­zug und ein Inter­ci­ty verun­glü­cken, Waggons stürzen um. Zwar können sich die meisten Menschen retten, aber das Chaos ist groß.

Ein schwe­rer Zugun­fall bei Den Haag in den Nieder­lan­den hat mindes­tens einen Menschen das Leben gekos­tet. Etwa 30 Perso­nen seien verletzt worden, davon einige schwer, sagte eine Spreche­rin der Sicher­heits­kräf­te im Radio. 19 Menschen seien ins Kranken­haus einge­lie­fert worden. Über ihren Zustand wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Minis­ter­prä­si­dent Mark Rutte sprach in einer ersten Reakti­on von einem «schreck­li­chen Zugun­fall». «Meine Gedan­ken sind bei den Angehö­ri­gen und bei allen Opfern. Ich wünsche ihnen viel Kraft«, schrieb er über Twitter.

Gegen 3.25 Uhr waren nach Angaben eines Sprechers der Bahn beim Ort Voorscho­ten, etwa 15 Kilome­ter vor Den Haag, ein Inter­ci­ty und ein Güter­zug gegen einen Baukran geprallt. 50 bis 60 Passa­gie­re befan­den sich nach Angaben der Bahn in dem Nacht­zug auf dem Weg von Amster­dam nach Den Haag, als sich der Unfall ereig­ne­te. Über die genaue Ursache konnte der Betrei­ber des Schie­nen­net­zes «Prorail» zunächst nichts sagen.

Fenster zersprun­gen, Waggons umgekippt

Nach Angaben von Augen­zeu­gen raste der Inter­ci­ty auf eine Wiese, mindes­tens zwei Waggons waren demnach umgestürzt. Auch der Güter­zug soll entgleist sein.

Die meisten Passa­gie­re konnten den Zug selbst verlas­sen. «Es gab einen schwe­ren Schlag, Fenster zerspran­gen», berich­te­te ein Passa­gier im Radio. Der Waggon, in dem der Student saß, sei gekippt. Er habe sich schnell befrei­en können.

Die Einsatz­kräf­te waren schnell zur Stelle. Einige Passa­gie­re waren auch von Anwoh­nern aufge­nom­men worden, wie Augen­zeu­gen berichteten.

Königs­paar äußert Mitgefühl

Das Chaos am Unfall­ort und auf der Bahnstre­cke sei groß, berich­ten Repor­ter. Es handelt sich um eine sehr stark befah­re­ne Strecke von Amster­dam nach Den Haag. Der Verkehr zwischen Leiden und Den Haag wurde unterbrochen.

Das nieder­län­di­sche Königs­paar hat sein Mitge­fühl mit den Betrof­fe­nen des schwe­ren Zugun­glücks bei Den Haag ausge­spro­chen. König Willem-Alexan­der und Königin Máxima ließen am Diens­tag über die sozia­len Medien mittei­len, dass sie in Gedan­ken bei den Opfern und ihren Famili­en seien: «Viele verspü­ren jetzt Angst und Unsicher­heit. Wir fühlen sehr mit ihnen allen mit.»