Zerschla­ge­ne Fenster­schei­ben und brennen­de Autos — nach der Nieder­la­ge von PSG kommt es in Paris zu Krawal­len. Die Polizei setzt Tränen­gas ein. Auch in Südfrank­reich sorgt das Ergeb­nis des Endspiels für Emotionen.

Insge­samt sei es zu 158 Festnah­men gekom­men, teilte die Pariser Staats­an­walt­schaft am Montag mit. 151 Menschen seien in Polizei­ge­wahr­sam genom­men worden, bei 49 von ihnen hande­le es sich um Minder­jäh­ri­ge. Ob und wie viele Perso­nen noch in Gewahr­sam waren, teilte die Staats­an­walt­schaft zunächst nicht mit. Die Festnah­men erfolg­ten demnach unter anderem wegen Gewalt gegen Sicher­heits­kräf­te, schwe­ren Diebstahls und Beschädigung.

Nach Angaben der Polizei­prä­fek­tur wurden außer­dem mehr als 400 Verwar­nun­gen ausge­spro­chen worden, weil die Masken­pflicht missach­tet worden war. Frank­reichs Innen­mi­nis­ter Gérald Darma­nin verur­teil­te die Ausschrei­tun­gen. Aus «Rohheit» seien 16 Polizei­be­am­te verletzt worden, schrieb Darma­nin auf Twitter. Außer­dem seien zwölf Geschäf­te in Paris angegrif­fen und 15 Fahrzeu­ge beschä­digt worden.

Die randa­lie­ren­den Fans hatten in der Nähe des Fußball­sta­di­ons Parc des Princes sowie in der Umgebung der Champs-Elysées ihrer Enttäu­schung Luft gemacht. Um das Stadi­on herum kam es zu Zusam­men­stö­ßen mit der Polizei, die Tränen­gas einsetz­te. Die Polizis­ten wurden unter anderem mit Feuer­werks­kör­pern beworfen.

Entlang der Pracht­stra­ße Champs-Élysées setzten Randa­lie­rer Fahrzeu­ge in Brand, zerbra­chen Fenster­schei­ben und zerstör­ten Geschäf­te. Video­auf­nah­men in den sozia­len Netzwer­ken zeigten brennen­de Müllton­nen, zerstör­te Blumen­töp­fe und einge­schla­ge­ne Schei­ben. Medien­be­rich­ten zufol­ge setzte die Polizei etwa eine Stunde nach Abpfiff Tränen­gas ein, um die Champs-Élysées zu räumen.

Die Bürger­meis­te­rin des schicken 8. Arron­dis­se­ments, Jeanne d’Hau­te­ser­re, zeigte sich nach den Ausschrei­tun­gen entsetzt. Sie sei wütend, dass immer die Gegend um die Champs-Élysées betrof­fen sei, sagte d’Hau­te­ser­re dem Fernseh­sen­der BFMTV. Sie forder­te ein Verbot aller Demons­tra­tio­nen auf der Avenue. Die Händler dort seien die Leidtra­gen­den, so die Bürgermeisterin.

Die Pariser Polizei­prä­fek­tur hatte angesichts des Endspiels ein Aufge­bot von rund 3000 zusätz­li­chen Einsatz­kräf­ten aufge­bo­ten. Die Pracht­stra­ße war ab Sonntag­abend für den Verkehr gesperrt worden, damit Fußgän­ger besser Abstand halten konnten. Die regio­na­le Gesund­heits­be­hör­de verteil­te gratis Schutz­mas­ken, da in dem abgesperr­ten Bereich und rund um den Prinzen­park eine Masken­pflicht galt.

Die Nieder­la­ge von PSG sorgte auch in anderen Landes­tei­len Frank­reichs für Emotio­nen: In Marseil­le, der Heimat von Paris’ Ligue-1-Erzri­va­len Olympi­que Marseil­le, feier­ten Fans Medien­be­rich­ten zufol­ge die Nieder­la­ge. Er habe die Schlap­pe von PSG mit Freun­den zelebriert, sagte ein Passant dem Fernseh­sen­der BFMTV am Montag­mor­gen. So bleibe der Champi­ons-League-Pokal ein Pokal der Provence. Bisher war es nur OM als franzö­si­schen Club gelun­gen, 1993 die Trophäe zu gewinnen.

Aber auch in der südfran­zö­si­schen Hafen­stadt kam es Berich­ten zufol­ge zu Zusam­men­stö­ßen mit der Polizei. Im Stadt­zen­trum seien Gegen­stän­de in Brand gesteckt und Geschos­se auf Polizis­ten gewor­fen worden, berich­te­te die Lokal­zei­tung «La Provence».