ULM (dpa) — Der Vorsit­zen­de der Ständi­gen Impfkom­mis­si­on, Thomas Mertens, betrach­tet die Zuschau­er­mas­sen bei den Spielen der Fußball-Europa­meis­ter­schaft als großes Risiko für die Ausbrei­tung des Corona­vi­rus. «Das halte ich aus epide­mio­lo­gi­scher Sicht für nicht gut», sagte der Ulmer Virolo­ge der «Schwä­bi­schen Zeitung» (Donners­tag). Auch die Final­spie­le der EM ausge­rech­net in London seien vor allem wegen der gefähr­li­chen Delta-Varian­te «keine gute Idee», sagte Mertens. Er rät, den Reise­ver­kehr nach London zum Spiel stark zurück­zu­fah­ren und zu kontrol­lie­ren. Das gelte insbe­son­de­re auch bei einer Rückkehr nach Deutschland.

Ab dem EM-Halbfi­na­le (6. und 7. Juli) sind im Wembley-Stadi­on 60.000 Zuschau­er erlaubt. Bislang war die Zahl auf 40.000 begrenzt worden. In den Gruppen­spie­len waren nur rund 20.000 Fans zugelas­sen. Weil die Corona-Zahlen durch die Delta-Varian­te zuletzt in Großbri­tan­ni­en wieder stiegen, ist der Schritt umstrit­ten. Das DFB-Team spielt bereits am kommen­den Diens­tag im Achtel­fi­na­le in London gegen die engli­sche Nationalmannschaft.