WIESBADEN (dpa) — Zuletzt stieg die Einwohnerzahl Deutschlands erstmals auf über 84 Millionen. Das Statistische Bundesamt legt Zahlen für 2022 vor. Dabei dürfte auch der Krieg in der Ukraine einen Einfluss gehabt haben.
Zuwanderung auf Rekordniveau hat einer Schätzung zufolge die Bevölkerung Deutschlands Ende 2022 auf mindestens 84,3 Millionen Menschen anwachsen lassen. «Damit lebten hierzulande so viele Menschen wie noch nie am Ende eines Jahres», teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Schätzungsweise seien 1,42 bis 1,45 Millionen Menschen mehr nach Deutschland gekommen als ins Ausland fortgezogen seien. Die sogenannte Nettozuwanderung sei so hoch gewesen wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. «Neben der starken Zuwanderung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat auch die Zuwanderung von Menschen anderer Nationalitäten deutlich zugenommen», erläuterte das Statistische Bundesamt.
Zugleich sei die Geburtenzahl zurückgegangen und die Zahl der Sterbefälle gestiegen. Das habe sich dämpfend auf das Bevölkerungswachstum ausgewirkt, erklärten die Fachleute. Insgesamt habe die Bevölkerungszahl vom Jahresende 2021 bis zum Jahresende 2022 um 1,1 Millionen Menschen zugenommen.