STUTTGART (dpa/lsw) — Zwei von drei Kreisen in Baden-Württem­berg liegen bei den Corona-Zahlen über der 165er-Inzidenz, die neuer­dings für die Frage nach Schul- und Kita-Schlie­ßun­gen maßge­bend ist. Den Richt­wert überschrei­ten nach Angaben des Landes­ge­sund­heits­amts vom Freitag 30 der 44 Stadt- und Landkrei­se (Stand 16.00 Uhr). Inner­halb der vergan­ge­nen sieben Tage wurde hier bei mehr als 165 Menschen pro 100 000 Einwoh­ner eine Infek­ti­on mit dem Corona­vi­rus nachgewiesen.

Diese sogenann­te Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag landes­weit bei 187,9 und damit leicht über dem Wert vom Vortag (184,4) und fast 20 Punkte über dem Wert vom Freitag vergan­ge­ner Woche (168,4). Nur vier Kreise unter­schrei­ten die Schwel­le von 100. Am höchs­ten ist der Wert in der Stadt Heilbronn mit 289,9, am niedrigs­ten mit 67,1 im Landkreis Breis­gau-Hochschwarz­wald. Erst unter der 50er-Marke können Gesund­heits­äm­ter Kontak­te von Infizier­ten nachverfolgen.

Die Zahl der bestä­tig­ten Corona-Infek­tio­nen in Baden-Württem­berg seit Beginn der Pande­mie ist um 3643 auf 424 942 gestie­gen. Inzwi­schen sind 9201 Menschen an einer Infek­ti­on mit dem Corona­vi­rus oder im Zusam­men­hang damit gestor­ben. Das waren 41 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 369 494 Infizier­te (plus 2738).

Seit Ende Dezem­ber wurden dem Landes­ge­sund­heits­amt 77 398 Fälle mit Hinwei­sen auf «besorg­nis­er­re­gen­de Varian­ten» übermit­telt. Als solche gelten Viren mit Mutatio­nen, die ein höheres Anste­ckungs­ri­si­ko haben, wie sie beispiels­wei­se in Großbri­tan­ni­en (B.1.1.7) und Südafri­ka (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwes­ten den Angaben zufol­ge mittler­wei­le bei 95 Prozent.

In Baden-Württem­berg sind 2 363 578 Menschen nach Daten des Robert Koch-Insti­tuts ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden. Das seien 21,3 Prozent der Bevöl­ke­rung. Eine zweite Schutz­imp­fung, die bei manchen Impfstof­fen nötig ist, haben 756 345 Geimpf­te erhal­ten (6,8 Prozent); sie gelten damit als vollstän­dig geimpft.

Nur 10,2 Prozent der 2446 betreib­ba­ren Inten­siv­bet­ten sind der Mittei­lung zufol­ge im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslas­tung des Gesund­heits­sys­tems beurtei­len zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patien­ten mit schwe­ren Verläu­fen gebraucht, sondern ebenso für andere gravie­ren­de Erkrankungen.