SIGMARINGEN — Bereits seit dem Jahr 2006 ist das Brust­zen­trum am SRH Klini­kum Sigma­rin­gen nach den stren­gen Leitli­ni­en der Deutschen Krebs­ge­sell­schaft zerti­fi­ziert. Mit der neuen Chefärz­tin der Klinik für Gynäko­lo­gie und Geburts­hil­fe, Emilia Wozni­ak, konnte zudem eine erfah­re­ne und versier­te Mamma­ope­ra­teu­rin sowie ausge­bil­de­te Brust Senior Opera­teu­rin mit dem Schwer­punkt „Gynäko­lo­gi­sche Onkolo­gie“ gewon­nen werden. Das inter­dis­zi­pli­nä­re und spezia­li­sier­te Exper­ten­team entfernt jährlich circa 200 Brust­tu­mo­re opera­tiv und arbei­tet für das Brust­auf­bau­ver­fah­ren eng mit dem plasti­schen Chirur­gen des Klini­kums zusam­men. Dabei greift es auf neues­te Behand­lungs­me­tho­den und hochmo­der­ne Medizin­tech­nik zurück und arbei­tet an verschie­de­nen medizi­ni­schen Studi­en, um Krebspatient:innen möglichst schonend und erfolg­reich zu behandeln.

So wird beispiels­wei­se seit kurzem eine neue Metho­de für die intra­ope­ra­ti­ve Markie­rung der Wächter­lymph­kno­ten verwen­det, die zuneh­mend in der Krebs­chir­ur­gie, wie bei der Brust, aber auch den Genita­li­en, zur Anwen­dung kommt. Beim Wächter­lymph­kno­ten-Verfah­ren wird der erste Knoten der Lymph­strom­bahn ausfin­dig gemacht, während der Brust­krebs­ope­ra­ti­on entfernt und auf Krebs­zel­len hin unter­sucht. Dadurch müssen im Falle eines negati­ven Befunds nicht alle Lymph­kno­ten entfernt werden. Das Aufspü­ren des Wächter­lymph­kno­tens geschieht, indem dieser während der Opera­ti­on mithil­fe des fluores­zie­ren­den Farbstoffs Indocya­nin­grün (ICG) markiert wird. Das neue Verfah­ren verkürzt nicht nur den statio­nä­ren Aufent­halt der Patient:innen, sondern ermög­licht zudem eine strah­len- und vor allem schmerz­freie Behand­lung bei dersel­ben Erken­nungs­ra­te von Tumoren. 

Eine noch präzi­se­re Diagnos­tik von Tumoren ist darüber hinaus mit dem kürzlich im SRH Klini­kum Sigma­rin­gen angeschaff­ten Ultra­schall­ge­rät möglich. Aufgrund neues­ter Techno­lo­gie lassen sich Tumore noch genau­er darstel­len und mögli­che Risiken besser einschät­zen. Durch seine 3D-Sonde ist es vor allem geeig­net bei Zysten, unkla­ren Eierstock­tu­mo­ren sowie Myomen. Ergän­zend zur sonogra­fi­schen Diagnos­tik inklu­diert das hochmo­der­ne Gerät auch die Elasto­gra­fie, die beispiels­wei­se bei Brust­krebs beson­ders zur Geltung kommt. Die Elasto­gra­fie macht sich das Prinzip zunut­ze, dass Tumore im Vergleich zu dem es umgeben­den gesun­den Gewebe häufig härter und fester sind. Durch die elasto­gra­fi­sche Unter­su­chung lässt sich die unter­schied­li­che Verform­bar­keit des Gewebes feststel­len und dadurch Tumore noch genau­er lokalisieren. 

Zu dem inter­dis­zi­pli­nä­ren Team des Brust­zen­trums am SRH Klini­kum Sigma­rin­gen gehört auch eine Breast­ca­re-Nurse, die seit Juni Sprech­stun­den für Patient:innen anbie­tet. Sie beglei­tet diese vom ersten Tag an ab dem Befund Brust­krebs und ist Ansprech­part­ne­rin während der gesam­ten Behand­lung und darüber hinaus. Inhal­te sind nicht nur medizi­ni­sche Themen, wie die medika­men­tö­se Thera­pie und mögli­che Neben­wir­kun­gen, sondern sie unter­stützt die Patient:innen zudem bei sozia­len Themen, Beratun­gen, Kontrol­len und der späte­ren Nachsorge. 

Koordi­na­tor des Brust­zen­trums ist MUDr. Lukas Kocis, welcher bereits seit 14 Jahren im Klini­kum arbei­tet und die Patient:innen inten­siv betreut. Nach Überwei­sung durch die Frauen­ärz­tin oder den Frauen­arzt kann gemein­sam ein Termin für seine Brust­sprech­stun­de verein­bart werden. Ebenfalls können sich Patient:innen, die bereits in Behand­lung waren, mit einer gleich­wer­ti­gen Überwei­sung einmal jährlich zu einer Nachsor­ge­un­ter­su­chung vorstel­len. Auch Patient:innen von Studi­en können sich mit einer Überwei­sung unter­su­chen lassen. Darüber hinaus steht das Team bei Notfäl­len zur Verfü­gung und berät bei unkla­ren Befun­den und Unsicher­hei­ten. So können sich Patient:innen, die beispiels­wei­se einen Knoten ertas­tet haben, sich notfall­mä­ßig auch ohne einen Überwei­sungs­schein vorstellen.

Um sich weiter über das Angebot des Brust­zen­trums infor­mie­ren zu können, bietet die Klinik für Gynäko­lo­gie und Geburts­hil­fe am Montag, 24. Juni 2024, von 18 bis 19 Uhr eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung für die Bevöl­ke­rung an. Chefärz­tin Emilia Wozni­ak referiert dabei zum Thema Krebs­er­kran­kun­gen der Frau mit Schwer­punkt Brust­krebs und bietet die Möglich­keit, Fragen zu stellen. Die Veran­stal­tung findet im SRH Klini­kum Sigma­rin­gen statt. Eine vorhe­ri­ge Anmel­dung ist nicht erforderlich.