SIGMARINGEN — Bei der Frühjahrs­schu­lung am Mittwoch im Landrats­amt sind die Standes­be­am­tin­nen Birgit Rommel (Sigma­rin­gen­dorf), Brigit­te Gulde-Maier (Hohen­ten­gen), Sonja Köser (Inzig­kofen) und Manue­la Stenge­le (Sigma­rin­gen) für ihr 25-jähri­ges Dienst­ju­bi­lä­um geehrt worden – im Landkreis Sigma­rin­gen zum ersten Mal auf Kreis­ebe­ne. Aus den Händen der Fachbe­ra­te­rin­nen Ilona Bitzer und Sabine Hofbau­er nahmen drei von ihnen die entspre­chen­den Urkun­den entge­gen. „Die Ehrun­gen sind ein sicht­ba­res Zeichen der Wertschät­zung“, sagte Heidi Fischer, die beim Landrats­amt Sigma­rin­gen für die Standes­amts­auf­sicht zustän­dig ist. „Wer 25 Jahre als Standes­be­am­tin wirkt, erlebt die Verän­de­run­gen in der Gesell­schaft unmittelbar.“

In den Rathäu­sern der Städte und Gemein­den im Landkreis Sigma­rin­gen arbei­ten etwa 50 Standes­be­am­tin­nen und Standes­be­am­te. Ihre wohl bekann­tes­te Aufga­be ist das Schlie­ßen von Ehen. Sie beurkun­den aber auch Gebur­ten und Sterbe­fäl­le und kümmern sich unter anderem um Vater­schafts­an­er­ken­nun­gen und Kirchen­aus­trit­te sowie Namens­be­stim­mun­gen, ‑führun­gen und ‑erklä­run­gen. Dabei muss zum Beispiel auch geklärt werden, ob jemand eine doppel­te Staats­an­ge­hö­rig­keit hat, ob es sich um einen Geflüch­te­ten handelt, ob er asylbe­rech­tigt ist oder das Asylver­fah­ren noch läuft. Auch der Nachweis der Identi­tät eine wichti­ge Frage.

Das Aufga­ben­feld der Standes­be­am­tin­nen und Standes­be­am­ten hat sich in den vergan­ge­nen Jahren häufig geändert und ist im Laufe der Zeit immer größer gewor­den. Lebens­part­ner­schaf­ten zum Beispiel konnten bis 2011 nur in den Landrats­äm­tern geschlos­sen werden. Seit etwa zehn Jahren spielt insbe­son­de­re die Digita­li­sie­rung eine zuneh­mend wichti­ge Rolle. Die mit Abstand größte Heraus­for­de­rung stellt aber schon seit länge­rer Zeit der anhal­ten­de Zuzug von Geflüch­te­ten dar. Häufig fehlen Papie­re oder Unter­la­gen, was den Standes­be­am­tin­nen und Standes­be­am­ten die Arbeit erschwert.

Unter­stützt werden die Standes­be­am­tin­nen und Standes­be­am­ten im Landkreis Sigma­rin­gen vom Landrats­amt, das für die Aufsicht, Prüfung und Beratung der Standes­äm­ter zustän­dig ist. „Auch wegen des guten Kontakts zu den Standes­äm­tern im Kreis macht mir diese Aufga­be seit mehr als 20 Jahren große Freude“, sagt Heidi Fischer, die beim Fachbe­reich Recht und Ordnung die Standes­amts­auf­sicht übernimmt – für sie trotz der langen Erfah­rung eine immer noch spannen­de Tätig­keit. „Denn durch die Globa­li­sie­rung und den Zuzug von Geflüch­te­ten haben wir inzwi­schen mit fast allen Ländern der Erde zu tun.“

Im Auftrag des Fachver­bands der Standes­be­am­ten und des Innen­mi­nis­te­ri­ums organi­siert der Landkreis Sigma­rin­gen regel­mä­ßig Schulun­gen für die Standes­be­am­tin­nen und Standes­be­am­ten in seinem Zustän­dig­keits­be­reich. Die Ehrun­gen für die Dienst­ju­bi­lä­en hat der Fachver­band bislang selbst vorge­nom­men. Mittler­wei­le sind sie Bestand­teil der Schulun­gen auf Kreisebene.