FRIEDRICHSHAFEN — Am 24. November 1920 erhob sich mit dem Verkehrsflugboot Dornier Delphin I eines der wohl auffälligsten frühen Flugboote aus dem Hause Dornier zum Erstflug. Damit war ein Grundstein für die weitere Flugbootentwicklung bei Dornier gesetzt. In den darauffolgenden Jahren wurden mit dem weiterentwickelten Dornier Delphin II und Delphin III Bodensee-Rundflüge als touristische Attraktion angeboten.
Eigentlich war der Flugzeugbau aufgrund des Versailler Vertrags nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland verboten. Doch Aufgeben war für den Ingenieur Claude Dornier trotz der schwierigen Situation keine Option. So begann man im Friedrichshafener Dornier-Werk in Seemoos mit der Entwicklung und Bauteilfertigung des einmotorigen Verkehrsflugzeugs Cs II, des späteren Delphin I. Um die Auflagen des Versailler Vertrags zu erfüllen, wurde der Zusammenbau des Delphin I auf das gegenüberliegende Schweizer Bodenseeufer in Romanshorn verlegt.
Mit Platz für bis zu vier Passagieren und einen Piloten, einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h sowie einer Spannweite von 17 Metern und einer Länge von 11,5 Metern startete das Verkehrsflugboot am 24. November 1920 zum erfolgreichen Erstflug auf dem Bodensee.
Insgesamt wurden vier Flugboote des Typs Delphin I gebaut. Um eine höhere Leistung zu erreichen und den Platz für Passagiere zu erweitern, wurden zwei Weiterentwicklungen des Delphins realisiert. Diese Flugboote wurden unter anderem für Rundflüge über den Bodensee bei der Bodensee Aerolloyd G.m.b.H. und später bei der Luftverkehrsgesellschaft Konstanz G.m.b.H. eingesetzt. Zwischen 1930 und 1936 fanden 10.861 Rundflüge mit mehr als 40.000 Passagieren statt – eine stets ausgebuchte Attraktion im Passagierflug der 30er-Jahre.
Da das Dornier Museum Friedrichshafen in Folge der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus geschlossen ist, werden auf der Webseite des Museums in einer neuen digitalen Sammlung weitere Informationen und Bilder zum Verkehrsflugboot Dornier Delphin gezeigt.