OSTRACH — Nach einem Bericht von SWR aktuell wird es in Ostrach-Hahnen­nest (Kreis Sigma­rin­gen) keinen “1.000-Kühe-Stall” geben. Die vier Landwirt­schafts­fa­mi­li­en, die ihn bauen wollten, geben eigenen Angaben zufol­ge auf.

Hinter­grund seien vor allem Wider­stän­de von Umwelt­ver­bän­den sowie eine Entschei­dung des Oberver­wal­tungs­ge­richts Mannheim. Das hatte den Mitte 2019 begon­ne­nen Bau vor einem Jahr gestoppt. Grund war eine fehlen­de Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung durch das Sigma­rin­ger Landratsamt.

Der Stall hätte zu den größten des Landes gehört. Er sollte den Kühen viel Platz bieten, damit sie sich wohlfüh­len, so die Inves­to­ren. Die Gegner befürch­te­ten negati­ve Folgen vor allem fürs Grundwasser. 

In erster Instanz vor dem Verwal­tungs­ge­richt Sigma­rin­gen war eine Petiti­on gegen das Projekt sowie ein Wider­spruch des BUND gegen das Bauver­fah­ren jedoch erfolg­los geblie­ben. Die vier Famili­en im Ort Ostrach-Hahnen­nest began­nen daher Mitte 2019 mit Erd- und Kiesarbeiten.

Zum Ende des geplan­ten 1000-Kühe-Stalls äußer­te sich heute auch die Grüne Landtags­ab­ge­ord­ne­te Andrea Bogner-Unden:

„Ich finde es vernünf­tig, dass dieser große Stall nicht gebaut wird. Ich freue mich deshalb sehr, dass im gemein­sa­men Wirken mit den Umwelt­ver­bän­den diese Art der indus­tri­el­len Landwirt­schaft bei uns nicht fortge­führt wird. Schon immer habe ich mich für den Erhalt unserer bäuer­li­chen und ökolo­gi­schen Struk­tu­ren vor Ort einge­setzt. Die indus­tri­el­le Landwirt­schaft hat negati­ve Folgen für die Struk­tur unserer Landwirt­schaft, für unsere Böden und seine Frucht­bar­keit, für das Grund­was­ser, den verstärk­ten landwirt­schaft­li­chen Verkehr und den Umgang mit den Tieren.“