FRIEDRICHSHAFEN — 473 neue Meiste­rin­nen und Meister aus dem Gebiet der Handwerks­kam­mer Ulm haben ihren Abschluss gefei­ert. Mit dem Meister­brief in der Tasche dürfen sie sich nicht nur inter­na­tio­nal verständ­lich Bache­lor Profes­sio­nal nennen¬ – sie sind auch gesuch­te, hochqua­li­fi­zier­te Fachkräfte. 

Die Nachwuchs­hand­wer­ker haben ihre Meister­prü­fung in den unter­schied­lichs­ten Gewer­ken absol­viert: Neben den zahlrei­chen Kfz-Mecha­tro­ni­ker­meis­tern (89) haben viele auch im Tisch­ler- (39), Zimme­rer- (40) und im Friseur­hand­werk (38) die Meister­prü­fung abgelegt. Joachim Krimmer, Präsi­dent der Handwerks­kam­mer Ulm, hat die Zeugnis­se an die besten Meiste­rin­nen und Meister überge­ben. Er sagt: „Der Meister­brief macht unsere Handwer­ke­rin­nen und Handwer­ker zu Profis, Exper­ten und Kennern. Ohne ihre handwerk­li­chen Fähig­kei­ten und ihr Wissen können die großen Trans­for­ma­ti­ons- und Moder­ni­sie­rungs­zie­le in Deutsch­land und unserer Region nicht gelingen.“

Der Meister­brief macht Handwer­ke­rin­nen und Handwer­ker aber nicht nur zu quali­fi­zier­ten Fachkräf­ten – in vielen Gewer­ken ist er auch die Grund­la­ge für eine Betriebs­grün­dung oder ‑übernah­me. Statis­tisch gesehen wagt jeder dritte Meister­ab­sol­vent inner­halb der ersten fünf Jahre nach der Prüfung den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit. Um sie in dieser Entschei­dung finan­zi­ell zu unter­stüt­zen, hat das Land Baden-Württem­berg die Meister­grün­dungs­prä­mie einge­führt. Wer sich inner­halb eines Jahres nach erfolg­reich abgeleg­ter Prüfung selbstän­dig macht, kann davon profi­tie­ren. Krimmer sagt dazu: „Dass die Förde­rung notwen­dig ist, zeigt uns ein Blick auf die Nachfol­ge­si­tua­ti­on: Allein im Ulmer Kammer­ge­biet suchen über 3.400 Betrie­be einen Nachfol­ger. Es wäre daher ein starkes und wichti­ges Signal, wenn die Landes­re­gie­rung den Zeitraum für die Förde­rung ausweitet.“ 

Auch bei der Meister­prä­mie in Höhe von 1.500 Euro, die Absol­ven­ten erhal­ten können, hält die Handwerks­kam­mer eine Erhöhung für angebracht. Sowohl in Bayern als auch in Hessen haben die Landes­re­gie­run­gen angekün­digt, das Meister­stu­di­um im Handwerk stärker zu fördern. Durch eine Erhöhung der Meister­prä­mie sollen junge Menschen ein Meister­stu­di­um absol­vie­ren können, ohne zusätz­li­che Kosten selbst tragen zu müssen. Dr. Tobias Mehlich, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Handwerks­kam­mer Ulm, sagt: „Das ist ein Zeichen der Wertschät­zung und ein Schritt hin zu echter Gleich­wer­tig­keit von beruf­li­cher und akade­mi­scher Bildung. Es ist ganz einfach: Ohne Meiste­rin­nen und Meister im Handwerk muss der Kunde länger warten und für knappes Handwerk mehr bezahlen.“

Meiste­rin­nen und Meister im Gebiet der Handwerks­kam­mer Ulm nach Landkreisen:
Alb-Donau-Kreis: 41
Stadt­kreis Ulm: 14
Landkreis Biber­ach: 54
Landkreis Heiden­heim: 20
Ostalb­kreis: 29
Landkreis Ravens­burg: 66
Boden­see­kreis: 20 

Link: www.hwk-ulm.de/473-neue-handwerksmeister-fuer-die-region/